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Nicht nur die AWB bereichert die vielfältigen Anforderungen für Radfahrer

Posted in Fahrrad, Köln, Nachdenkliches, Politik, Standpunkt, and Verkehr

Mal abgesehen davon, dass die Verwaltung immer noch nicht weiter mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses ist, die Radwegebenutzungspflicht in Köln aufzuheben, bemühen sich die AWB (AbfallWirtschaftsBetriebe) sehr, das Leben der Radfahrer so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.

Aber der Reihe nach.
Wie immer, wenn ich nicht viel Zeit habe, fahre ich zu Trainingszwecken vom Kölner Süden bis zum Niehler Hafen. Dort, wo die Brücke über das Hafenbecken führt, drehe ich meist und habe so eine Strecke für die Hin- und Rückfahrt von 25 km zurückgelegt.

Unbenutzbarer #Radweg immer noch benutzungspflichtig ausgewiesen. Klick um zu Tweeten

Der Radweg, der parallel zur Straße »Am Molenkopf« führt, ist im Grund nicht mehr befahrbar. Die Wurzelaufbrüche durch die Bäume dieser an sich wunderschönen Allee, die man meist auch noch durch die dort herrschenden Lichtverhältnisse zu spät sieht, sind gefährlich. Sturzgefahr, besonders, wenn noch eine dicke Laubschicht auf dem Weg liegt, ist sie nicht auszuschließen. Im Grunde ist der Weg nicht mehr befahrbar und die ausgeschilderte Radwegebenutzungspflicht gilt hier nicht mehr. Aber auf der Straße zu fahren, ist nicht jedermanns Sache. Auch ich fahre hier den Radweg, denn man fährt an parkenden Lkws vorbei und muss sich gleichzeitig mit fahrenden Lkws  auseinandersetzen. Das Machtverhältnis wird hier noch einmal besonders deutlich, wenn ein solcher Lkw ohne die Geschwindigkeit zu senken auf einen zufährt und in den schmalen Spalt zwischen parkenden und dem fahrenden Lkw zwingt. Ich frage mich, warum können die dort wartenden Lkw nicht auf den Firmengeländen im Hafen parken, dann hätte sich die Situation hier sehr schnell geklärt.

#Radweg weicht Weihnachtsmarkt in #Köln. Klick um zu Tweeten

Die Weihnachtszeit steht vor der Türe und so ist auch wieder Weihnachtsmarkt am Schokomuseum. Parallel zur Rheinuferstraße führt hier ein Radweg vorbei, der in beiden Richtungen benutzungspflichtig ist und noch einmal von einem Fußweg begleitet wird. Im Höhe des Schokomuseums gibt es den Fußweg nicht mehr, denn hier werden Buden bis an die Abgrenzung des Radweges aufgestellt. Fußgänger sind also gezwungen, hier den Radweg als Fußweg zu nutzen, wollen sie nicht durch das Gedränge vor der Bude gehen. Ausweichen kann man dem kaum, sondern muss noch aufpassen, weil in der Regel dort auch die Bimmelbahn fährt. Kurz vor dem Rheinufertunnel ist der Radweg  zu Ende und man wird auf die Rheinuferpromenade geführt. Das ist an normalen Tagen schon kein Vergnügen, denn neben Fußgängern, die es häufig schaffen zu viert die gesamte Breite der Promenade für sich in Anspruch zu nehmen, trifft man dort auf Reisebusse, Lkw, Pkw, Taxis und natürlich auf die Fahrzeuge der AWB. Zur Weihnachtszeit ist diese Strecke nicht mehr zu befahren. Schieben ist angesagt oder man muss den Bereich weiträumig umfahren. Weiträumig bedeutet in diesem Fall, die gesamte Innenstadt. Was Autofahrern nie zugemutet würde, ist für Radfahrer völlig normal.

Abenteuer #Radfahren in #Köln auf dem #Radweg. Klick um zu Tweeten

Gestern bin ich vom Rheinufer aus den Gürtel bis zur Dürener Straße gefahren. Es war später Nachmittag und die Dämmerung schon fast abgeschlossen. Der Radweg am Bayenthalgürtel ist immer noch benutzungspflichtig ausgeschildert. Das, obwohl er weder die geforderte und vorgeschriebene Mindestbreite hat und über die gesamte Länge im Dooringbereich (Türöffnungsbereich) der dort parkenden Fahrzeuge liegt. Der neben dem Radweg verlaufende Fußgängerweg ist als Ausweichraum nicht nutzbar, sollte sich eine Autotüre plötzlich öffnen. Keine Chance, in diesem Fall auszuweichen.

Der Radweg am Raderthalgürtel ist ab der Brühler Straße von Wurzelaufbrüchen übersät. An einigen Stellen hat man zwar versucht, diese mit Asphalt zu nivellieren, aber scheinbar viele Aufbrüche übersehen. Sie sind aber auch schwer erkennbar, bei der roten Farbe, die den Weg kennzeichnet.

Ab der Vorgebirgsstraße kann man den Radweg dann als Standard für Kölner Radwege ansehen. Er entspricht zwar nicht der geforderten Breite, ist auch immer wieder mal ausbesserungsbedürftig, aber relativ flott fahrbar.

Ab dem Klettenberggürtel gibt es keinen Radweg mehr und der Radfahrer muss zwangsläufig auf die Straße. Fährt man nicht zu weit rechts, sondern mehr fahrbahnmittig, geht das auch und der MIV hat immer noch genug Platz, ohne größere Einschränkungen voranzukommen. Trotzdem ist man auch hier nicht davor gefeit, angehupt, bedrängt und knapp überholt zu werden. Es kommt halt auf die Sekunde an, scheinen Autofahrer zu denken, die Sekunde, die er früher an der nächsten Ampel steht, bevor der Radfahrer dort angekommen ist. Es ist schon grotesk, wenn man beobachtet, wie halsbrecherisch ein Radfahrer überholt wird, um dann abrupt abbremsend vor der Ampel zu stehen, weil diese Rotlicht zeigt. Nicht das ein falscher Eindruck entsteht, das Rotlicht war vorher schon zu sehen.

Von den kleinen Hemmnissen wie parkende Fahrzeuge auf dem Radweg und so weiter will ich her nicht reden, so alltäglich wird der Radweg zweckentfremdet. Meist aus Bequemlichkeit, weil man sonst zwei Meter laufen müsste.

#Radweg #Zwischenlager der #AWB #Köln für #Laub. Klick um zu Tweeten

Was mich viel mehr geärgert hat, waren das Laub, in das sich an manchen Stellen auf dem Radweg schon eine Fahrspur eingegraben hatte, die man möglichst auch benutzen sollte, denn das Laub links und rechts dieser Spur glänzte feucht. Die Rutschigkeit konnte man so schon erkennen.

Das reicht allerdings noch nicht, denn in fast regelmäßigen Abständen waren unüberwindbare Laubberge aufgetürmt, die den Radweg unpassierbar machten und auf den Abtransport durch die ABW warteten. Ausweichmöglichkeit nur über den Fußweg, dicht an sich möglicherweise öffnenden Haustüren vorbei.

Entschuldigung, wenn ich das mal so offen sagen, aber haben die Mitarbeiter der AWB bei der Arbeit das Hirn eingeschaltet? Eher nicht, denn anders kann ich mir diese Haufen auf dem Radweg nicht erklären.

Es könnte natürlich noch eine Maßnahme der Verwaltung sein, den Kölner das Radfahren durch solche Aktion zu verleiden, sodass man nicht an der Aufhebung der Benutzungspflicht arbeiten muss.

Aufforderung an die #Verwaltung in #Köln, endlich zu handeln. Klick um zu Tweeten

Ich fordere die Stadt Köln zu einer Infokampagne auf, die Autofahrern erklärt, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren dürfen. Dass der Abstand beim Überholen eines Radfahrers 1,50 Meter betragen sollte oder besser, ein Spurwechsel, wie er beim Überholen eines andere Kfz üblich ist, erfolgen muss.

Im Zuge dieser Maßnahme die sofortige Aufhebung der kompletten Radwegebenutzungspflicht, inkl. Rheinufertunnel und der Brücken.