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Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke!

Posted in Gehirn, and Rezension

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Sport? Bewegung? Wann soll ich das denn auch noch in meinem stressigen Tagesablauf unterbringen? Ich bin froh, wenn ich abends endlich einmal in Ruhe irgendwo sitzen und die Füße hochlegen kann. Am Wochenende möchte ich dann mal die Dinge tun, die die ganze Woche über liegengeblieben sind oder ich immer schon mal machen wollte. Sport? 
Ne, dafür habe ich keine Zeit!
Wer kennt solche Sätze nicht. Geht man den Kalender durch, ist meist kein Platz für Sport, wenn man für ihn zusätzliche Zeit braucht. 
Weitere Zeit ist häufig aber gar nicht nötig, man kann das anders lösen.

Ich habe das zum Beispiel anders gelöst.
Indes, da bin ich ehrlich, bin ich nicht selbst darauf gekommen, sondern wurde gezwungen. Ich war es schlicht und einfach leid zu sehen, dass die Reifen an meinem Auto mal wieder zerstochen oder das Auto von Kratzspuren übersät und der Lack kaputt. war. 

Folglich begann ich, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Zehn Kilometer, die mir am Anfang schon einige Schwierigkeiten machten. Im Laufe der Zeit bemerkte ich, dass ich immer schneller wurde und bei Steigungen gar nicht mehr so nach Luft schnappte, wie ich es am Anfang gemacht habe. Eine Leistungssteigerung hatte eingesetzt.

Das war aber nicht alles, was ich bemerkte:

  • ich schlief besser.
  • ich bemerkte den meditativen Aspekt des Radfahrens.
  • die Dauer meiner Fahrten stand mit einem Mal in Relation zum Stress des Tages. Je mehr Stress ich hatte, desto länger war die Heimfahrt.
  • Erkältungen gingen zurück, bzw. ich habe schon seit Jahren keinen Schnupfen mehr. 
  • mein Gedächtnis verbesserte sich.
  • meine Denken wurde schneller, auch bei Stress.

Nur mein Schlaf verbesserte sich in dieser Zeit kaum. Aber das hatte andere Gründe. So wurde die Startschneise des Flughafens plötzlich über mein Schlafzimmer geführt und Frachtmaschinen sind laut, sehr laut.

Ich bemerkte die Veränderungen, konnte sie dagegen nicht auf meine sportliche Tätigkeit zurückführen. 

Zusätzlich hatte ich damit begonnen, alle zwei Tage für eine Stunde meine Muskeln in einer Muckibude zu trainieren. Seit dem habe ich keine Rückenschmerzen mehr und die Bandscheibe singt ebenfalls nicht mehr ihr schmerzhaftes Lied.

Die Erklärung kam per Zufall in Form eines Buches

Durch Zufall bzw. durch einen Hinweis in der Zeitschrift Gehirn und Geist wurde ich auf das Buch »Beweg dich! Und dein Gehirn sagt danke von Dr. Manuela Macedonia« aufmerksam.
Flott geschrieben und gut verständlich, stand in der kurzen Beschreibung. Das kann ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, bestätigen.
Da Buch liest sich flüssig zu lesen, obwohl es gleichzeitig viele Zusammenhänge erklärt, und in die verschiedenen Bereiche des Gehirns und dessen Funktionen einführt. Komplexe Beziehungen sind so beschrieben, dass der Laie sie verstehen kann, ohne dass er dafür ein Studium absolviert haben muss. 
Mich hat dieses Buch dazu animiert, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen. 

Erkenntnisse

Was mich am meisten betroffen gemacht hat, ist, dass ich mich so häufig in meinem Verhalten wiedererkannt habe. Erschreckend war, was ich meinem Gehirn alles damit angetan habe und wohin es mit großer Wahrscheinlichkeit geführt hätte, wenn ich nicht zum Sport, zum Radfahren gekommen wäre. Inwzischen kann ich auf Medikamente gegen Bluthochdruck verzichten, denn das regelmäßige Radfahren hat mein Kreislaufsystem so gut trainiert, dass sich der Blutdruck wieder alleine regelt. Das, was ich nicht sehen kann, was aber parallel dazu in meinem Gehirn abläuft, ist meines Erachtens die eigentliche gute Nachricht. Die Schädigungen durch mein Essverhalten in Kombination mit dem ausgeprängtem Hang mich nicht zu bewegen, ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Das merke ich in vielen kleinen Alltagssituation, wie ich oben schon beschrieben habe. Meine Vitalwerte befinden sich satt im Normbereich und mein biologisches Alter liegt fünfzehn Jahre unter dem meines Lebensalters. 

Das alles nur, weil ich damit begann, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Inzwischen muss ich nicht mehr arbeiten, aber mit dem Rad fahre ich immer noch. In Köln gibt es keine schnellere Art um von A nach B zu kommen. 

Dieses Jahr sind meine Frau und ich den Main-Radweg gefahren.
Eine Fahrt nicht nur für den Körper, sondern genauso für die Seele. Viele Eindrücke, die man, hätte man die Fahrt mit dem Auto gemacht, nicht gehabt hätte. Bilder, die die Seele berührt und sich dort eingenistet haben. Dazu Wind und Wetter ausgesetzt und nur mit eigener Muskelkraft (kein Pedelec, wir waren die Exoten auf dem Main-Radweg) vorangekommen sind. Viele kulturelle Einblicke und Eindrücke. Kurz, eine Erlebnisfahrt, die ich mir lange Zeit für mich nicht habe vorstellen können und abgelehnt hätte. Offenkundig abgelehnt, weil ich sie mir gar nicht zugetraut hätte. 

Was diese sportlichen Aktivitäten, die harmlos als Fahrt mit dem Rad zur Arbeit begann, in meinem Gehirn ausgelöst haben, erklärt dieses Buch. 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Leser nach dem Genuss dieses Buches nicht nach einem Sport sucht, den er in seinen Alltag integrieren kann und sein Leben nicht verändert. 

Der innere Schweinehund, dass kann ich versprechen, wird mit der Zeit immer schwächer und spielt letzten Endes keine entscheidende Rolle mehr. Selbst wenn ich absolut keine Lust habe, mich sportlich zu betätigen und der innere Schweinehund die Gravitation bis zum Maximum erhöht, er verliert! 
Gehirn und Körper fordern diese Aktivitäten und ich geben ihnen gerne nach. Jetzt, wo ich weiß, dass ich meinem Gehirn Gutes damit tue, noch viel lieber. Aber auch, weil diese Aktivität Demenz verhindert und meine geistige Leistungsfähigkeit fördert und trotz altersbedingter Veränderungen im Gehirn, erhält. 

Deshalb, ein herzliches Dankeschön für dieses Buch, liebe Frau Dr. Manuela Macedonia!

Das Buch

Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Dankeschön
Wie wir schlauer werden, besser denken und uns vor Demenz schützen
ISBN978-3-7106-0260-3 Brandstätter Verlag