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Die Jagd nach dem Mammon ist vorbei – Gedanken zum neuen Jahr

Posted in Nachdenkliches, Rentner, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

   Das neue Jahr ist noch keine vierundzwanzig Stunden alt, die guten Vorsätze sind gefasst und warten darauf, erreicht zu werden.

   Früher hatte ich viele Vorsätze.
Das Nest musste gebaut werden, die Kinder versorgt, die Frau beglückt, das berufliche Fortkommen gesichert und die kleinen Anforderungen des Alltags gemeistert werden.
Im Grunde war man das ganze Jahr getrieben.

   Das Rauchen aufhören oder ähnliche Vorsätze blieben mit schöner Regelmäßigkeit auf der Strecke. Ein Innehalten und Ausruhen war kaum möglich. Man war viel zu beschäftigt damit, für die Zukunft vorzusorgen.

   Denke ich heute darüber nach, so ist das sicherlich nicht der ganz richtige Ansatz gewesen.

   Vor lauter Streben und Tun hat man doch mehr oder weniger vergessen zu leben. Richtig, das Ein- und Ausatmen ist automatisiert und man lebt deshalb, ohne sich viel darum kümmern zu müssen.Aber das ist nicht das Leben, das ich meine.
Die Wünsche waren meist materialistischer Art und dienten nur der Wohlstandmehrung.

   Heute sehe ich den Sinn des Lebens nicht mehr darin, dem schnöden Mammon hinterherzujagen, auch wenn das zur damaligen Zeit zum Teil von der Verantwortung gegenüber den Kindern getragen wurde und somit berechtigt war.
Nach Jahren der Mammonjagd jetzt die Reduzierung auf das wesentliche im Leben. Das bin erst einmal ich selber, meine Zufriedenheit und mein persönliches Glück. Nein, das ist kein Aufruf zum Egoismus!
Das überträgt sich, je mehr ich es erreicht habe, auf mein Umfeld.
Meine Frau, meine Kinder, Freunde und Bekannte, Nachbarn und über ein geschenktes Lächeln an einen unbekannten Menschen, auch auf diesen.

   Der Wunsch des Menschen nach Sicherheit und sein Streben danach ist sicherlich gerechtfertigt, das bereue ich auch nicht. Ich hätte den heutigen Status allerdings sicherlich auch mit 80%-igem Einsatz geschafft und hätte die 20% zum Leben nutzen sollen.

   Heute, mit knapp über 60 Jahren und aus dem Berufsleben ausgeschieden, nach dem lebensbedrohlichen Unfall am 7. Januar 2015, den ich nur mit viel, viel Glück und durch die Kunst der Ärzte und die Begleitung meiner Familie überstanden habe, denke ich des Öfteren über das nach, was vergangen ist.

   Die Wünsche ändern sich, reduzieren sich im wahrsten Sinne des Wortes auf das, was meines Erachtens der Sinn des Lebens ist, auf das persönliche Glücklichsein, die persönliche Zufriedenheit.
Alles etwas langsamer angehen, nicht mehr so hetzen und auch einmal was ohne schlechtes Gewissen liegenlassen, ist heute meine Devise.
Übrigens, Altersschwerhörigkeit, auch wenn sie einen persönlich noch nicht sonderlich schwer getroffen hat, kann man wunderbar als Werkzeug einsetzen und Dinge einfach überhören, auf die man sonst angesprungen wäre.

   In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein neues Jahr, das geprägt ist von Gesundheit, vielen Mußestunden und Glück, ganz persönlichem Glück.

   Willy Astor hat ein wunderbares Lied dazu geschrieben und trifft darin greifbar genau das, was ich zu sagen versuche: Einfach sein. – Hören Sie mal rein. :-)

Herzlichst
Ihr
Elmar Fischer