Ich lese gerne und viel. Dabei ist es mir durchaus egal, was ich lese. Es kann ein Buch sein, eine Bedienungsanleitung, ein Comic oder auch ein Schülertext.
Bei Letzteren fällt mir mitunter auf, dass die Rechtschreibung doch überaus gewöhnungsbedürftig ist und der Stil des Textes eher lieblos erscheint. Es gibt Menschen, die lesen nicht gerne und schreiben auch nicht lieber. Das kann ich nachvollziehen und akzeptieren. Bin selbst mit einer Legasthenie gesegnet und weiß, wie schwer es gelegentlich sein kann, einen Text zu schreiben.
Es mag auch sein, dass die Grundkompetenz des Schreibens im Zeitalter der Digitalisierung, der 140-Zeichen-Texte und den ganzen Abkürzungen verloren geht. Emoticons sind in der Regel in den Texten auch nicht vorhanden, sodass dem sprachlichen Ausdruck doch eine etwas andere Bedeutung zukommt.
Eine Rechteschreibkorrektur hat inzwischen jedes Schreibprogramm oder Office-Paket. Auch im Internet kann der Browser so eingestellt werden, dass die Rechtschreibung geprüft wird. Das hat sicherlich seine Tücken, denn was richtig geschrieben ist, muss im Zusammenhang nicht richtig sein und grammatikalisch schon überhaupt nicht. Aber selbst hier gibt es Hilfen. Die Duden Rechtschreibkorrektur zum Beispiel, die für kurze Texte online zur Verfügung steht.
Man sollte also meinen, dass im Zeitalter der digitalen Medien diese Vorteile genutzt werden, um Texte zu verbessern oder zumindest weitestgehend fehlerfrei zu halten.
Leider ist mein Eindruck hier ein anderer. Das verstehe ich nicht, denn ein geschriebener Text hat eine andere Qualität als ein gesprochener. Meist ist er durchdachter, da Schreiben nicht so schnell vonstattengeht, wie es beim Reden zuweilen der Fall der Fall sein kann. Den Spruch: “Erst denken, dann reden”, habe ich fürs Schreiben noch nie gehört. Will man schreiben, ist denken Voraussetzung.
Ein Grund, warum man sich in der Regel vor dem Schreiben überlegt, was man alles schreiben möchte. Eine Stichwortliste hilft und wenn es in hohem Maße komplex ist, auch eine MindMap. Anhand dieser visualisierten Vorarbeiten kann man den Text schreiben.
Neuerdings gibt es ein Programm, das ein “Denkbrett” zur Verfügung stellt. Dort kann man alles zum Schreibthema gehörende erst einmal sammeln und dann in Beziehung setzen und verbinden. Die Grundlage für einen guten Text.
Das gleiche Programm, übrigens das einzige, das ich kenne, das die Duden Rechtschreibprüfung in aktueller Version ins Schreibprogramm implementiert hat. Das sorgt dafür, dass viele Rechtschreib- und Grammatikfehler erkannt werden. Diese kann man dann korrigieren. Damit die Rechtschreibkorrektur beim Schreiben nicht stört, den Schreibfluss durch sofortige Korrektur nicht hindert, kann man sie während des Schreibens abschalten.
Das gleiche Programm stellt dem Schreiber eine Textanalyse zur Verfügung, die ich so bisher nicht kannte. Wortwiederholungen werden erkannt – den Abstand der Wiederholung im Text kann man definieren -. Ich war erstaunt, wie viele “Lieblingswörter” ich habe, die überproportional im Text auftauchen. Auch Füllwörter werden erkannt und mit Rechtsklick kann man aus einer unterschiedlich langen Liste ein Synonym aussuchen, das treffender ist. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Text verändert so den eigenen Wortschatz.
Eine große Hilfe ist die Lesbarkeitseinschätzung, die man einschalten kann, wenn der Text geschrieben ist. Nach eigenen Vorgaben werden Textpassagen mit einer Farbe markiert. Bei Grün ist der Text leicht lesbar. Verändert sich die Farbe ins rötlich, so wird er anspruchsvoller oder anders gesagt, er ist nicht mehr so leicht lesbar. Das funktioniert gut und hilft ebenfalls, den eigenen Text einzuschätzen und zu korrigieren, wenn man es will.
Mammutsätze, wie sie des Öfteren gerne geschrieben werden, werden ebenfalls erkannt. Ein Hinweis darauf ist hilfreich und eine Änderung in kürzer Sätze erhöht die Lesbarkeit.
Das Programm bietet noch mehr, denn es ist für Autoren entwickelt. So hat es eine Datenbank für Figuren und Orte, einen Zeitstrahl, der hilft, die Übersicht bis zur Fertigstellung zu behalten. Außerdem kann es per Klick Normseiten, eine Druckvorlage oder ein E-Book erzeugen.
Selbst wenn man diese Features nicht benötigt, ist das Programm meines Erachtens das Werkzeug zur Erstellung eigener Texte. Ich würde es beinahe als eierlegende Wollmilchsau bezeichnen.
Das Ganze zu einem Preis von nur 179 Euro inklusive der Duden Rechtschreibkorrektur. Schauen Sie es sich an, Papyrus Autor 8 erhalten Sie hier, inklusive einer Demoversion.
Fazit
Meines Erachtens ist das Programm so gut, dass es in die Schulen gehört, in den Unterricht. Schüler werden unterstützt und verbessern durch die Arbeit am eigenen Text die Fähigkeit, qualitativ hochwertige Texte zu erstellen. Der Wortschatz wird durch diese Auseinandersetzung erweitert und der Schreiber für Texte sensibilisiert. Selbst Menschen mit einem gewissen Vorbehalt eigene Texte zu erstellen, werden Spaß am Schreiben bekommen, wenn sie das Programm des Öfteren benutzt haben.
Wer seinen Schüler etwas Gutes tun will, holt das Programm als Standardschreibprogramm in die Schule(n).
Die gezeigten Screenshots sind von der Papyrus Autor Homepage verlinkt.