RINGSUM IST FELSENEINSAMKEIT.
DES TODES BLEICHE BLUMEN SCHAUERN
AUF GRÄBERN, DIE IM DUNKELN TRAUERN –
DOCH DIESE TRAUER HAT KEIN LEID.
DER HIMMEL LÄCHELT STILL HERAB
IN DIESEN TRAUMVERSCHLOSSENEN GARTEN,
WO STILLE PILGER SEINER WARTEN.
ES WACHT DAS KREUZ AUF JEDEM GRAB.
DIE KIRCHE RAGT WIE EIN GEBET
VON EINEM BILDE EWIGER GNADEN,
MANCH LICHT BRENNT UNTER DEN ARKADEN,
DAS STUMM FÜR ARME SEELEN FLEHT –
INDES DIE BÄUME BLÜHEN ZUR NACHT,
DASS SICH DES TODES ANTLITZ HÜLLE
IN IHRER SCHÖNHEIT SCHIMMERNDER FÜLLE,
DIE TOTE TIEFER TRÄUMEN MACHT.
GEORG TRAKL
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich habe eine besondere Affinität zu Friedhöfen. Immer, wenn ich länger an einem Ort bin, so schaue ich mir in der Regel auch den Friedhof an.
Aber nicht die aktuellen, uniformen Friedhöfe, wie man sie in jedem kleinen Ort findet und die Grabsteine sich nur unwesentlich in Farbe oder Form unterscheiden und es schon ein Novum darstellt, wenn eine Grabplatte als Grabschmuck aufgelegt worden ist.
Dies sicherlich aus der Überlegung heraus, dass ein Grab auch gepflegt werden muss und bei der sich immer mehr verändernden Lebensweise der Menschen – die Großfamilie ist schon vor langer Zeit gestorben -, gibt es in der Regel auch niemanden mehr, der die Grabpflege übernimmt.
Der Mensch ist Individualist / Egoist und lebt damit sein Leben. Aufgaben, die in vorherigen Generationen von der Familie übernommen worden sind, werden heute auf moderne Dienstleistungsunternehmen wie Krankenpflege oder Altersheim übertragen. Persönlicher Einsatz findet so gut wie nicht mehr statt. Warum auch, man hat alles getan, denn man für ein Altersheim gesorgt. Abgeschoben und ohne Kontakt zur Familie vegetieren viele Menschen dort vor sich hin und werden vom dort arbeitenden Personal in den menschlichen Grundbedürfnissen versorgt. Emotionale Zuwendung und Wärme bleiben auf der Strecke und kommen durch Arbeitsdichte und andere Faktoren viel zu kurz.
Verzeihen Sie mir diesen kleinen Anflug von Sozialkritik. Es ist die Flut der Gedanken, die von mir Besitz ergreift und in meinen Texten des Öfteren für kleine Ausflüge in andere Themenbereiche führt.
Ich habe schon oft und lange überlegt, warum ich eine solche Affinität zu Friedhöfen habe.
Mag sein, dass es an meinen Erfahrungen liegt, bei denen ich dem Tod wahrlich im letzten Moment von der Schüppe gesprungen bin. Mag auch sein, dass ich eine latente Todessehnsucht in mir spüre, die ich an solchen Plätzen in meiner Fantasie ausleben kann. Vielleicht liegt es aber einfach auch nur an der Suche nach dem Sinn in meinem Leben. Keine Angst! Ich führe das an dieser Stelle nicht weiter aus.
Zum zweiten Mal bin ich nun in Inzell und habe neben dem Sport, der hier im Sportcamp angeboten wird, auch ein wenig Kultur um mich herum. Besonders angetan hat es mir Salzburg mit den vielen Museen, der Festung, den Gotteshäusern, der Lebensweise und dem Sankt-Peters-Friedhof.
Gleich beim Eingang, wenn man nach der Burgbesichtigung durch das schmiedeeiserne Tor den Friedhof betritt, findet man folgen Text, der in einer Wandtafel rechts zu lesen ist:
Einige Bilder, die vielleicht verdeutlichen was ich meine, aber zumindest die Schönheit dieser Grabkreuze zeigen können. Vom Friedhof aus zusehen: Die Feste Salzburg, die Felswand mit den Katakomben und die beiden Kirchen, die sich auf dem Friedhof befinden.
Weiter unten mehr Infos zum Petersfriedhof und zu Salzburg.
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Weitere Infos
Petersfriedhof Salzburg – Wikipedia
Das Grabkreuz – Wikipedia