Direkt zum Inhalt

Köln, die fahrradfreundliche Stadt.

Posted in Fahrrad, and Köln

Da fährt man gemütlich vor sich hin,
nach nichts Besonderem steht der Sinn.
Das Wetter ist schön und zu warm für die Jahreszeit
und der Winterwind nimmt nichts von der leichten Sonnenwärme.
Der Tritt ist rund und flott geht es voran,
doch dann:
Was ist das da vorne,
komme ich da durch?
Die Geschwindigkeit schnell reduziert,
aus dem Sattel hoch und vorgebeugt, –
es geht, wenn niemand entgegenkommt.

Unmögliche Radwegnutzung
Radwegnutzung

So ging es mir heute (8.1.2014), als ich in nördliche Richtung und in Zoo-Höhe am Niederländer Ufer den Radweg befuhr. Gerade unter der Zoobrücke durchgefahren, den Überweg zum Zoo passiert, wurde der breite Rad- und Gehweg durch drei LKW versperrt. Baumschnittarbeiten. Sinnvoll und wichtig bei Kopfweiden.
Eine Umleitung für Radfahrer? Fehlanzeige? Man musste sich mit dem Rad zwischen den LKWs und den dort abgeschnittenen Zweigen hindurchschlängel, dabei aufpassen, dass man nicht mit dem Kopf gegen den Kranausleger, an dem der Korb für den Mann hing, der die Bäume beschnitt oder mit einem der Arbeiter zusammenstieß. Auch den Seitenspiegel der LKW, die nicht eingeklappt waren, musste vorsichtig ausgewichen werden.

Würde ich diese Anordnung auf die Straße übertragen, ich meine den Weg, auf dem die Autos fahren, könnte ich mir das Szenario sehr gut vorstellen. Hupen, Schreien, Beschimpfungen und in null Komma nix wäre die Polizei da und würde den Verkehr lenken. Nur gut, dass so etwas auf der Straße nicht vorkommt. Ist ja nur der Radweg!

Unmögliche Radwegnutzung
Arbeiter und LKW auf dem Radweg

Was mich besonders ärgert, ist nicht die Tatsache, dass die Bäume beschnitten werden. Das ist, wie schon oben bestätigt, eine wichtige und sinnvolle Sache, nein, mich ärgert besonders, dass man einfach hingeht und den Rad- und Fußweg in der gesamten Breite dazu nutzt – sind ja nur Fußgänger und Radfahrer betroffen!
Das, obwohl es genügend Möglichkeiten gibt, eine Lösung zu finden, die für alle Verkehrsteilnehmer mit geringen Einschränkungen verbunden ist.

  1. Man hätte die rechte Fahrspur der Straße sperren und die LKW dorthinstellen können. Auch der fahrbahnseitige Schnitt der Bäume wäre von dort aus eine Kleinigkeit gewesen.
  2. Stünden die LKW dort, müsste für den Baumbeschnitt nur die Hälfte des Rad- und Gehweges genutzt werden. Eine Einschränkung und Gefährdung, wie sie auf den Bildern zu sehen ist, wäre nicht eingetreten.
  3. Man hätte den Streckenabschnitt sperren und Radfahrer hätten parallel am unteren Rheinufer fahren können. Eine Umleitungsausweisung durch entsprechende Umleitungsschilder wäre ausreichend gewesen. Fußgänger wären in diesem Fall den gegenüberliegenden Bürgersteig benutzt. Eine zweimalige Straßenüberquerung stellt keine große Einschränkung dar. Die Alternative: Ein schöner Spaziergang am Rhein entlang.
  4. Man hätte nur für den fahrbahnseitigen Schnitt eine Fahrspur gesperrt, sodass von der Straße aus in Ruhe hätte gearbeitet werden können.

Nummer 3 ist die Lösung, die ich favorisieren würde. Die Männer könnten in Ruhe und schnell arbeiten, die gesamte Breite des Rad- und Gehweges stünde uneingeschränkt zur Verfügung. Die Verkehrsstörung, die da diese Variante entstanden wäre, ist vernachlässigungswürdig.
So, wie es gemacht worden ist, haben sich die Männer den ganzen Tag die Klagen der Radfahrer und Fußgänger anhören müssen – was sie natürlich von der Arbeit abgehalten hat -, mussten besondere Obacht walten lassen, was das Arbeitstempo ebenfalls noch einmal verzögerte und waren mit der Situation insgesamt sicherlich sehr unzufrieden.

Ich frage mich, wie kann man die Genehmigung erteilen kann, ohne vorher ein einziges Mal vor Ort nach einer für alle Verkehrsteilnehmer verträglichen Lösung gesucht zu suchen? Vielleicht kann mir das ein Mitarbeiter  vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik und / oder dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Auskunft geben.

Hier kann man sich die Stelle ansehen.