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Ein fröhliches Halali …

Posted in Fahrrad, Köln, Nachdenkliches, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

… schallt wieder einmal durch die Kölner Lokalpresse.

„Wegen der vielen Unfälle mit Radlern greift die Polizei zu neuen Methoden:“ wird im Teaser der Artikel von Thorsten Moek eingeleitet.

Sanktionen und Strafen „JA“!
Gleich hier zu Anfang möchte ich sagen, dass auch ich dafür bin, entsprechende Verstöße zu ahnden. So ist es unerträglich, dass in der Dunkelheit viele Radfahrer durch die Straßen fahren, ohne dass eine Beleuchtung an ihrem Fahrrad vorhanden ist oder funktioniert.
Wer wie eine Wildsau durch die Fußgängerzone fährt, sollte ebenfalls eine entsprechende Quittung bekommen. Diese Beispiele lassen sich fast unbegrenzt fortführen und das sind genau die Fälle, in der ich auch von der Polizei erwarte, dass sie hier aktiv wird.

Keine einseitige Jagd auf Radfahrer
In vielen Fällen hatte ich allerdings diese globale „Jagd“ auf Radfahrer für vollkommen unangemessen und weder in Bezug auf gegenseitige Rücksichtnahme förderlich, noch angemessen, wenn man die Voraussetzungen betrachtet, die hier in Köln vorherrschen.

Die richtigen Voraussetzungen schaffen!
Radwege sind fast durchgängig in schlechtem oder gar gefährlichem Zustand. Mit viel Glück findet man ein Schild „Radwegschäden“, dann allerdings ist der Radweg in der Regel nicht mehr befahrbar und die Radwegebenutzungspflicht sollte besser aufgehoben werden!

Radwege sind kein Sonderparkraum
Radwege und Fahrradschutzstreifen werden wie selbstverständlich als zusätzlicher Parkraum genutzt. Dies ist bei Pannen so, denn ein Auto kann und darf bei einer Panne nicht auf der Straße stehen bleiben, es könnte ja – anders als beim Parken in der zweiten oder dritten Reihe – den Verkehr behindern.

Kurze Besorgung? Kein Parkplatz? = Radweg!

Die Polizei als Vorbild
Auch Fahrzeuge der Polizei sieht man auf Radwegen stehen. Zum Beispiel, wenn ein Autounfall aufgenommen wird und in der Nähe der Unfallstelle ein Radweg ist. Oder auch, wenn sich vor dem FC-Spiel die Mannschaftswagen vor der Deutzer Bahnhof sammlen und wie selbstverständlich auf dem Radweg dort geparkt werden. Auch diese Beispiele lassen sich weiter fortführen (siehe Links).

Zufahrten schaffen
Versuchen Sie einmal mit dem Fahrrad korrekterweise von der Siegburger Straße auf die nördliche Seite der Severinsbrücke zu fahren, um sich verkehrsgerecht zu verhalten und die richtige Seite des Radweges zu benutzen. Sie werden sehen, dass das kaum möglich ist, denn es gibt eine vernünftige Ausschilderung. Wenn man dann nach langem Suchen die Zufahrt endlich gefunden hat, bemerkt man – wie so häufig – dass man als Radfahrer wieder mal einen riesigen Umweg fahren musste. Fährt man dann über die Severinsbrücke, sollte man auf die Beulen aufpassen, die sich auf beiden Seiten in den Zufahrts- und Abfahrtsbereichen befinden. Diese sind wohl vor kurzer Zeit geschleift worden, prägen sich aber schon wieder zu gefährlichen Hindernissen aus.

Sondergenehmigung für die einen, …

Radweg am Schokomuseum
Radweg am Schokomuseum

Dann gibt es da noch die Sondergenehmigungen, die allgemein auf Unverständnis stoßen und den Eindruck erwecken, als seien sie das Ergebnis des Kölner Klüngels – ausgehandelt auf eine Karnevalssitzung.
Die Rede ist von der Bimmelbahn, die durch Fußgängerzonen fahren darf; bei Veranstaltungen durch die Besuchermengen; in der Advents- und Weihnachtszeit in noch mehr Fußgängerzonen und in der Wartezeit, zumindest wenn es kälter wird, mit laufendem Motor auf Fahrgäste wartet.

Dafür hat Köln eine Umweltzone eingerichtet.

Bei der Ausfahrt am Schokomuseum überquert sie mal eben den Radweg und behinder den Verkehr auf der Rheinuferstraße. Um das zu dokumentieren, benötigt man auch keine Videokamera, sonder ein einfaches Fotohandy reichen hier vollkommen aus. Es interessiert nur nicht die Verantwortlichen der Stadt Köln. Aber dazu in der Ergänzung meines Beitrages „Des einen Freud … “ mehr (sieh unten)

Nutzung von Radwegen bei Veranstaltungen
Dort ist auch beschrieben, wie der Radweg in Veranstaltungen eingebunden, die Radwegebenutzungspflicht aber nicht aufgehoben wird oder eine Ausweichstrecke ausgewiesen wird.

Fazit
Grundsätzlich finde ich die Verkehrsüberwachung gut und auch entsprechende Sanktionen für angebracht uns sinnvoll. Das Einseitige, sich auf die Radfahrer gerichtete, ausrichten dagegen halte ich für unangemessen, wenig hilfreich und nicht förderlich.

Wichtig wäre es hier, auch die Autofahrer, die Radwege, die Gastronomiebetriebe an den Radwegen usw. ebenfalls mit einzubeziehen, denn auch von diesen Gruppen gehen gefahren aus, denen auch ein an die Regeln sich haltender Radfahrer ausgesetzt ist und die ihn gefährden.

Ganz besonders wichtig ist allerdings eine Verkehrspolitik, die die Voraussetzung schafft, dass sich Radfahrer an die Regeln halten und Mitarbeiter, die sich verantwortlich zeigen und versuchen, einen Mangel abzustellen, statt ihn zu ignorieren und auszusitzen.

Links

Wikipedia
Halali

http://de.wikipedia.org/wiki/Halali_(J%C3%A4ger)

Kölner Stadt-Anzeiger
Fahrradstreife mit Helmkamera

http://www.ksta.de/html/artikel/1238966900678.shtml

Mit dem Fahrrad in und um Köln
http://www.radfahren-in-koeln.de/

radgefahren
radgefahren – Radgefahren – Rad gefahren – abgefahren
http://www.radgefahren.de/

Medienecken und wasmirindensinnkommt
Radweg Severinsbrücke

http://blog.medienecken.de/?p=325

Des einen Freud … Veranstaltungen am Schokomuseum und die Bimmelbahn
http://blog.medienecken.de/?p=336