Wenn ich es so recht überlege, bin ich kein Musikkenner. Von Klassik habe ich keine Ahnung und im Pop-Musikbereich sind mir im Wesentlichen die Beatles geläufig. Ok, die Stones kenne ich auch und noch ein paar andere Bands aus dieser Zeit.
Die meisten Titel kann ich nicht zuordnen, wenn ich sie höre. Allerdings weiß ich sehr genau, was ich mag und was ich nicht mag.
Jetzt, im leicht fortgeschrittenen Alter bemerke ich, dass ich viele klassische Stücke mag, auch wenn ich nicht weiß, wer sie komponiert hat. Bei Pop-Musik hätte ich jetzt statt komponiert geschrieben benutzt.
Irgendwann haben wir von den Orgelkonzerten in der Keitumer Kirche St. Severin erfahren und uns Tickets gekauft. Seit dieser Zeit sind wir diesen Konzerten verfallen. Immer wenn wir auf Sylt sind, besuchen wir mindestens ein Orgelkonzert.
Warum das so ist, kann ich nur vermuten. Sicherlich ist hier die Atmosphäre dieser schönen Kirche zu nennen. Die Orgel, die aus dem Altarraum heraus in ganzer Pracht zu sehen ist und nicht zuletzt der Klang, den dieses Instrument hat.
Ein besonderes Bonbon ist sicherlich die Zusammenstellung der Konzerte, die thematisch viele Strömungen und Variationen beinhaltet und der Orgel alles an Tönen entlockt, die sie zu bieten hat. Diese Vielfalt des Instruments ist für mich immer wieder überraschend und überwältigend.
Besonders beeindruckend war beim gestrigen Konzertabend das Stück »Hell und dunkel« von der 1931 geborenen und in Hamburg lebenden Künstlerin Sofia Gubaidulina. Gespielt von Alexander Ivanov in einer Virtuosität, die fesselte und mitnahm auf die musikalische Reise. Damit möchte ich die anderen Stücke nicht herabsetzen. Die Zusammenstellung und die Vielfalt sorgten für einen ausgesprochen gelungenen Abend, an den wir noch langr denken werden.