So äußerte sich Gerhard Schröder, Bundeskanzler, über Lehrer.
Das Land NRW will künftig den Krankenstand von Lehrern erfassen, kann man in der Presse lesen. Als ob das nicht schon längst geschehen würde. Wer in einem Kalenderjahr sechs Wochen krank ist, bekommt eine Einladung zu einem BEM (Betriebliche Eingliederungsmanagement).
Grundsätzlich kann man ein erstes Gespräch ablehnen. Das macht durchaus Sinn, wenn die gesundheitliche Beeinträchtigung in der Zwischenzeit nicht mehr vorhanden ist. Hier fällt mir ein Beinbruch ein, der natürlich für die Heilung einen recht langen Zeitraum benötigt.
Grundsätzlich kann und wird häufig eine Überprüfung der Dienstfähigkeit eingeleitet. Eine Vorstellung beim Amtsarzt ist dann die Folge. Dieser entscheidet, ob die Dienstfähigkeit in Kürze wieder hergestellt werden kann. Ist er nicht der Meinung, so wird ein vorzeitiger Ruhestand mit den entsprechenden Abzügen eingeleitet.
Warum also solche Pressemeldungen. Mir kommt da immer nur derselbe Gedanke in den Sinn: Hier soll von anderen Dingen abgelenkt werden.
Vielleicht von der Funklochaffäre um Ministerpräsidentin Kraft?
Von den schlimmen Zuständen in manchen Asylantenheimen unter Minister Jäger?
Von der desolaten Finanzlage in NRW unter Minister Dr. Walter-Borjans? Eine Politik, die sich grundsätzlich durch Neuverschuldung auszeichnet und durch Schuldzuweisung?
Davon, dass entgegen der wunderbaren Statistik des Ministeriums von Ministerin Löhrmann die Schulwirklichkeit anders aussieht und die besonders hohen Belastungen im Schulbereich für entsprechende Erkrankungen bei Lehrern sorgen.
Statt hier zu zeigen, wie wichtig Bildung ist, werden Sparmaßnahmen vorgenommen und immer neue Aufgaben der Schule zugewiesen.
Neben dem moralischen Druck: »Sie haben eine besondere Verantwortung! Immerhin arbeiten Sie mit Kindern und diese sind die Zukunft unseres Landes!« noch weiterer Druckaufbau über die Medien. Den unterschwelligen Tenor, den schon Schröder formuliert hat, bemerke ich hier ebenfalls. Das mag daran liegen, dass Schröder SPD-Mitglied war und die Landesregierung SPD-geführt wird? Lehrer als Sündenböcke, um vom eigenen Unvermögen abzulenken. Ein Eindruck, der sich aufdrängt und der nicht einfach von der Hand zu weisen ist.
Unter solchen Voraussetzungen kann man nicht mehr dazu raten, den Lehrerberuf zu ergreifen!