Ein Medienhype jagt den nächsten und ich frage mich immer: Was soll damit verborgen werden. Von was soll abgelenkt werden?
Erst der Hype um Christian Wulff und nun um Joachim Gauck.
Die Headlines der Zeitungen sind Tage vor der Wahl gauck-geprägt.
Eine Wahl, die im Grunde keine Wahl mehr ist, denn der Sieger steht fest, sodass man auf die formale Wahl durchaus hätte verzichten können. Aber der äußeren Form muss entsprochen werden – oder?
Die Frage, ob wir überhaupt noch einen Bundespräsidenten benötigen, wird gar nicht gestellt. Auch nicht, dass nun nach zehn Bundespräsidenten eine Frau dieses Amt ausüben sollte.
Obwohl es eine strikte Trennung von Staat und Kirche Grundlage unserer politischen Gremien sein soll, wird nun ein ehemaliger Pfarrer gewählt.
Hinzu kommt, dass dieser verheiratet ist und mit einer anderen Frau zusammen lebt. Nichts dagegen zu sagen, ich bin nicht der moralische Richter. Aber ob das in einem solchen Amt sein sollte? Da habe ich dann doch meine – vielleicht antiquierten – Vorstellungen.
Ich weiß auch, dass ich mich, wäre ich in der Situation von Joachim Gauck gewesen, nach einer gescheiterten Wahl nicht mehr zur Verfügung gestellt hätte.
Mag sein, dass ich das alles falsch sehe.
Bisher habe ich noch niemanden gefunden, der mich argumentativ vom Gegenteil hätte überzeugen können.
Ein paar Schlagzeilen:
Kölner EXPRESS: Joachim Gauck: So läuft sein großer Tag
BILD: Gauck gibt schon Autogramme
SPIEGEL ONLINE: Was Joachim Gauck mit Deutschland vorhat
STERN: Heute ist Gauck-Kür
FOCUS: Keiner sorgt sich um Joachim Gauck – aber um die Wahl in Nordrhein-Westfalen…
SÜDDEUTSCHE: Gauck und die neue deutsche Frage
ZEIT ONLINE: Macht Gauck nicht zum Helden!