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Ist dein Leben langweilig? Hier die Lösung für ein aufregendes Leben!

Posted in Fahrrad, Fahrradtour, Köln, Nachdenkliches, Rodenkirchen, and Verkehr

Der besondere benutzungspflichtige Rad- und Fußweg! :-) Klick um zu Tweeten
Benutzungspflichtiger Rad-und Fußweg, der nur aus einem schmalen Schotterbett besteht
Rad- und Fußweg

Sicherlich ist in Köln nicht alles Gold was glänzt. Auch nicht die Radwege, die man als Radfahrer verpflichtend benutzen muss. Es gibt zwar einige, die recht schön und gut zu fahren sind, aber viele sind einfach nicht als Radweg geeignet. Sie liegen im Dooringbereich oder sind so baufällig, dass man sie nur mit einem guten Mountain-Bike befahren sollte.

Dieser Weg, der als benutzungspflichtiger Fuß- und Radweg ausgewiesen ist, ist auch ein Köln eine absolute Ausnahme und wahrscheinlich bundesweit eine Rarität, die seines gleichen sucht. :-)

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Von der Barbarstraße in Rodenkirchen kommend biege ich nach links auf den Rodenkirchener Leinpfad ein. Ein benutzungspflichtiger Fuß- und Radweg, der sich recht gut fahren lässt und lange Zeit am Wasser entlang führt. Am Wochenende oder bei schönem Wetter ist hier allerdings so viel los, dass ich lieber auf die Hauptstr. ausweiche und dort gen Norden fahre.

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Rodenkirchener Leinpfad Richtung Süden

Ich bin also gerade abgebogen, das sehe ich ein Fahrzeug, das wendet. Kaum ist die Wende vollzogen, fährt es rückwärts Richtung Rodenkirchener Kapellchen.
Den blauen Passat kennst du, dachte ich und fuhr beschwingt weiter.
Schnell hatte ich den Wagen erreicht und schickte mich an, rechts an ihm vorbeizufahren. Als ich auf Höhe des Fahrers war, senkte sich die Scheibe, der Wagen steuerte mit dem Heck nach links und machte so meine gedachte Spur dicht. “Ihr Radfahrer könnte euch auch alles erlauben!”, tönte es mir aus dem Wageninneren entgegen, in dem ein älterer Herr saß. “Ihr meint Ihr habe alle Rechte und die anderen nicht!”, meckerte er hinterher.

“Wissen Sie, wo Sie fahren?” Nach kurzer Pause beantwortete ich die Frage, da keine Reaktion kam: “Auf dem Fuß- und Radweg!”

Er bremste ab. “Ich darf hier fahren!”, brüllte er fast und dann stand sein Fahrzeug still. Ich ließ ihn stehen und fuhr weiter.
Eine Auseinandersetzung hätte nichts gebracht. Das wusste ich aus Erfahrung, denn vor einiger Zeit hatte ich eine ähnliche Begegnung mit dem Fahrer eines PKW, der immer an einem der Restaurantschiffe parkt, das am Ufer festgemacht ist. Auch er durfte auf dem ausgewiesenen und benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg fahren, wie er mir erbost mitteilte, als ich ihn fragte, ob er mit seinem kleinen Hausfrauenpanzer hier wirklich fahren müsse.
Das war vielleicht etwas provokativ von mir, aber manches Mal ärgern mich solche Fahrer und Verhaltensweisen. Ebenso das Fahrzeug, das fast jeden Nachmittag auf dem Radweg am Restaurantschiff in Höhe der Hombergstr. parkt.
Eine Politesse, mit der ich darüber unterhielt, sagte, dass sie wirklich hier fahren dürften. Sie müssten Waren zu den Schiffen bringen, damit sie ihr Gewerbe ausüben können.
Dass es auch anders geht, zeigt ein Getränkelieferdienst, der auf dem Platz an der Oberländer Werft parkt, seine Ameise belädt und dann über den asphalttierten Weg die Waren zu den Abnehmern bringt.

Der arme Hund hat sein Frauchen und sein Herrchen nicht erzogen. :-) Klick um zu Tweeten

Sonntag wurde als recht warmer Tag angekündigt mit Temperaturen, die die 30° erreichen sollten. Ist nicht so mein Ding, deshalb haben wir uns entschlossen schon früh am Morgen mit dem Rad bis zum Dom und wieder zurückzufahren. Vorteilhaft ist die frühe Zeit sicherlich, da noch nicht so viele Leute unterwegs sein würden. Zumal an diesem Tag ein Flohmarkt und eine Oldtimerausstellung im Rheinauhafen und ein Antikmarkt am Schokomuseum sein sollten.

Wir starteten und es stimmte, außer ein paar Läufern war kaum jemand unterwegs. Wir konnten häufig nebeneinander und gemütlich erst den Sürther Leinpfad fahren, der irgendwann in den Weißer Leinpfad überging. Im weiteren Verlauf auch in den Rodenkirchener Leinpfad, aber das nur am Rande.

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Fährstation Weiß

Wir hatte gerade die Fähre in Weiß passiert, die Fußgänger und Radfahrer über den Rhein nach Zündorf in die Groov bringt, als ich in einiger Entfernung vor uns eine Frau und einen Mann sah, die von drei kleiner Hunden begleitet wurden, die munter, wie es ihnen gerade in den Sinn kam, über den nicht sonderlich breiten Weg liefen.
Da ich in diesen Tagen ein nicht ganz so schönes Erlebnis hatte, als vor mir plötzlich eine Radfahrerin eine Vollbremsung machte und ich diesem Beispiel zwingend folgen musste, weil ich sonst in sie hineingebrettert wäre.
Den Grund der Vollbremsung sah ich dann plötzlich. Ein schwarzer Hund, der von der Weide kommend plötzlich den Weg überquerte. Ein Hundehalter war nicht zu sehen.
Wir atmeten auf, holten tief Luft ob des Schreckens und setzen unsere Fahrt fort.

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Weide im Weißer Bogen

Daran dachte ich, als ich dieses Bild vor mir sah.
Als wir also so weit herangekommen waren, dass ich meinte, sie müssen meine Fahrradklingel hören, betätigte ich sie. Keine Reaktion.
Ich spannte den Klingelhebel mit dem Daumen so weit es ging und ließ ihn los. Der Klingelton war laut und sicherlich gut zu hören.
Keine Reaktion. Ich betätigte die Klingel mehrmals hintereinander und sah, dass der Mann nur etwas versetzt hinter seiner Frau ging.
Eine Reaktion allerdings Fehlanzeige.
Wir hatten schon ordentlich abgebremst und fuhren an der “Ich-falle-gleich-um-Grenze”, so langsam waren wir. Die Hunde liefen nach wie vor, wie es ihnen in den Sinn kam über den Weg. Ich klingelte noch einmal.
Wieder keine Reaktion.
Langsam passierte ich die Stelle und sagte im Vorbeigehen zu den Spaziergängern: “Es wäre nicht schlecht gewesen, Sie hätten die Hunde zu sich gerufen.”

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Weißer Leinpfad Richtung Süden

Die Antwort verblüffte mich dann doch und ich fand sie unverschämt: “Sie können ja auch langsam fahren!”
Langsam fährt man sowieso an Spaziergängern auf dem nicht sonderlichen breiten Weg vorbei. Was wäre aber gewesen, hätte ich einen dieser Hunde überfahren? Abgesehen davon, dass ich mich wahrscheinlich hingelegt hätte, wäre das Geschrei groß gewesen.

Links für Hundebesitzer

Hundeauslaufflächen in Köln

Mit dem Hund unterwegs in Wald und Flur

 

Fazit

Was ist die Moral aus den Geschichten? Die will ich hier nicht schreiben, da werden Sie, geehrter Leser, sicherlich ein eigenes Urteil bilden. Nur so viel, wenn man mal fünf gerade sein lässt und auch mal auf ein vermeintliches Recht verzichtet, wird alle einfacher und entspannter. Leider gelingt mir das auch nicht immer.

Andererseits hat man so Geschichten, die das Leben schreibt. Realsatire pur! Langweilig wird’s nie!