Gestern Morgen (28.2.2018, 7:15 Uhr) zischen Homberg und Frankstr. Richtung stadtauswärts.
Es kommt auf die zehntel Sekunde an! Share on XIch fahre mit dem Fahrrad. kurz vor dem Zebrastreifen überholt mich ein PKW, um vor mir wieder einzuscheren, weil er die Mittelinsel nicht überfahren kann, ohne sein Fahrzeug zu beschädigen. Dass ich dabei geschnitten werde, ist ihm egal.
Auch an dieser Stelle ist auf der Hauptstr. Tempo 30 die Höchstgeschwindigkeit. Ich fahre mit dem Rad ca. 25 km/h.
Im gleichen Augenblick, ich trete gerade wieder an, um nach der Bremsung auf Geschwindigkeit zu kommen, kommt von hinten ein Auto angeschossen, umrundet die Verkehrsinsel auf der linken Fahrspur, um dahinter wieder auf die rechte Spur zu wechseln.
Das ist normal, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Share on XEnges, zentimernahes Überholtwerden gehört auf der Hauptstr. zum Standard für Autofahrer. Sicher in ihren mit Assistenten vollgepackten Autos bemerkten sie nicht einmal, wie stark sie mich gefährden. Dazu kommt das „Recht“, dass sie auf ihrer Seite wähnen, wenn sie mich ohne Sicherheitsabstand an einem sogenannten Schutzstreifen überholen. Dabei habe ich in Rodenkirchen schon genug damit zu tun, auf sich öffnende Autotüren zu achten.
Diese Schutzstreifen sind als fahrradfreundliche Maßnahme auf die Straße gepinselt worden von Menschen, die offenkundig nie in ihrem Leben mit dem Fahrrad gefahren sind. Eng sind die Schutzstreifen und entsprechen häufig nicht einmal den Mindeststandards an Breite. Um die Reaktionsfähigkeit von Radfahrern zu testen, sind diese Streifen so angeordnet, dass sie im Dooring-Bereich der sich öffnenden Autotüren liegen.
Schulterblick bei Autofahrern inzwischen genauso selten wie das Setzen des Blinkers bei einer Richtungsänderung.
Geschwindigkeitsbegrenzungen werden ignoriert oder als freundliche Empfehlung gesehen, an die man sich halten kann, aber nicht muss.
Notwehr, das Autofahrerverhalten auf den Bürgersteig überträgt. Share on XKein Wunder, dass viele Radfahrer in Rodenkirchen auf dem Bürgersteig fahren und sich dort gegen Fußgänger genauso verhalten, wie viele Autofahrer auf der Straße Radfahrern gegenüber.
Warum soll man es auch nicht machen?
Es gibt keine Kontrollen. Polizei ist in Rodenkirchen nicht zu sehen. Außer sie fahren mal im Auto zu einem Einsatz. Manchmal ohne Blaulicht und Martinshorn zu schnell auf der Hauptstraße, auf der Tempo 30 gilt. Ich denke mir dann immer: Die müssen so schnell fahren, sonst werden die Fritten kalt.
Um die Sache noch ein wenig anspruchsvoller zu machen, wird geparkt, wo es gerade passt. Die Warnblinkanlage scheint jedes Halteverbot aufzuheben, denn die Damen und Herren vom Ordnungsamt gehen gelassen und ignorierend an diesen Fahrzeugen vorbei. Strafzettel schreiben sie nicht, sie haben Ermessensspielraum.
Neben den Lieferdiensten, die es schaffen, eine Straße so zu verengen, dass der Verkehr fast zum Erliegen kommt, parken Pkw wo die Fahrer es wollen. Nur keinen Schritt zu viel gehen oder gar Parkgebühren im Parkhaus oder auf dem Parkplatz zahlen. Das ist unsportlich und mit dem Kauf eines Pkws hat man das Recht erworben, öffentliche Fläche zu besetzen wo und wann immer man das möchte.
Radfahrer sind die besseren Verkehrsteilnehmer! ;-) Share on XAber, Radfahrer sind nicht besser. Sie fahren häufig ohne Licht, gegen die Fahrtrichtung und nebeneinander, wo es für sie gefährdend ist. Ein Gefühl für Gefahr scheinen sie nicht zu haben. Beobachten kann man das massenweise vor und nach Unterrichtsbeginn. Dabei fragt man sich, sind alle Kenntnisse, alle Übungen der Grundschule vergessen, sobald man zur weiterführenden Schule gewechselt ist.
Auch hier wird das Verhalten nicht sanktioniert, denn Polizei in Rodenkirchen scheint es nicht zu geben.
Egoismus durch fehlende Sanktion unterstützt Share on X.
Ist das alle darauf zurückzuführen, dass wir als Einzelperson immer egoistischer und nur auf den eigenen Vorteil bedacht handeln?
Dann muss man einfach überlegen, dass Menschen die mit Rad fahren und, selbst bei diesen Minustemperaturen sind viele auf dem Rad unterwegs, nicht etwas für Autofahrer tun.
Jeder, der mit dem Rad unterwegs ist, ist nicht mit dem Auto auf der Straße. Er sorgt dafür, dass weniger Autos sich die Straße teilen und dadurch weniger Stau entstehen kann.
Ist es da nicht nur richtig, wenn man diese Radfahrer so überholt, dass man sie nicht gefährdet. Die paar langsamen Sekunden tragen zu Entschleunigung bei, die der Autofahrer mit einem leichten Druck aufs Gaspedal mühelos wieder ausgleichen kann. Aber nur, wenn kein Stau ist und nur, wenn die Ampelschaltung stimmt.
FAZIT
Ein bisschen mehr Rücksicht einander gegenüber, etwas mehr Verantwortung für andere Verkehrsteilnehmer, egal ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, würde die Lage entspannen.