Die industrielle Revolution war die erste, die das gesellschaftliche Leben komplett umkrempelte. Die Hilfe durch die Maschine machte andere Produktionsabläufe möglich, denen sich der Mensch anpassen musste. Eine der positiven Auswirkungen dieser Revolution war das durch Bismarck in Deutschland eingeführte Schulsystem, denn Arbeiter mussten kurze, einfache Texte lesen können, um die Maschinen zu bedienen. Ein bisschen Rechnen und ein wenig Kultur rundeten das Ganze ab.
Die Dreigliedrigkeit des Schulsystems festigte die entsprechende Gliederung der Gesellschaft. In die Hauptschule gingen die Kinder, die später Arbeiter wurden. Die Realschule bildete die Angestellten aus und der Besuch des Gymnasiums öffnete alle Türen. Eine Vermischung der Schichten war so ausgeschlossen. Die Unterschicht der Arbeiter, die Mittelschicht der Angestellten und die Oberschicht der Gymnasiasten.
Der Blick auf Fehler, die mit einer Note quittiert wurden, ist ein Steuerelement dafür. Das hat sich bis heute nicht geändert. Immer noch gibt es das dreigliedrige Schulsystem, immer noch gibt es den Blick auf die Fehler, immer noch gbt es die Note, die die Selektion komplett macht.
Inzwischen rückt eine zweite Revolution in den Fokus der Menschen: die digitale Revolution.
Computergestützte Maschinen, die den Alltag vereinfachen, Computer allüberall und das Handy bestimmt die Kommunikation und ist gleichzeitig Überwachungselement.
Das wird allerdings von vielen Menschen nicht so wahrgenommen, sondern diese Medien dienen der Unterhaltung und der Ablenkung. Treiben aber gleichzeitig zu einer Verdichtung der Arbeitswelt bis in die Freizeit hinein.
Stress ist das allgegenwärtige Phänomen unserer Gesellschaft und die daraus resultierende Überforderung. Meinungsmache, Mobbing und Manipulation die Auswirkungen. Kaum jemand nimmt das wahr, weil der Computer, das Smartphone den Blick und die Aufmerksamkeit so sehr bindet, dass eine andere Wahrnehmung schwierig ist.
Wir stehen gerade erst am Anfang dieser Entwicklung, deren weiterer Verlauf sich allerdings schon abzeichnet.
Damit meine ich nicht die maximale Aufmerksamkeitsspanne, die auf einen Tweet von 140 Zeichen beschränkt ist und auch amerikanische Präsidenten ergriffen hat. Ich meine die Arbeitswelt.
Immer mehr Arbeiten werden vom Computer übernommen. Bei stupiden, sich immer wiederholenden Arbeiten sicherlich für den Menschen ein Fortschritt. Allerdings fallen dadurch Arbeitsplätze für Ungelernte fort.
Betrachtet man stellvertretend die Entwicklung auf dem Automarkt und denkt sie ein zwei Schritte weiter, so zeichnet sich eine Änderung auf die Gesellschaft ab, die gravierend sein wird.
Der Trend zum Elektroauto, der sich hier in Deutschland noch nicht so richtig durchgesetzt hat, hat Konsequenzen auf den Arbeitsmarkt. Ein Elektroauto hat viel weniger Bauteile als ein herkömmliches Auto mit Verbrennungsmotor. Es benötigt demnach auch weniger Arbeiter für den Zusammenbau. Der Trend geht allerdings weltweit weg von Verbrennungsmotoren. In einem Autoland wie Deutschland stehen also viele Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Es wird mit selbstfahrenden Autos experimentiert.
In der Schweiz gibt es Strecken, die werden von selbstfahrenden Kleinbussen befahren. Schon die heutigen Assistenzsysteme in unseren Pkws übernehmen viele Funktionen, die auch selbstfahrende Autos benötigen. Die Testphase ist in vollem Gange. Das eigene Auto, so wie wir es jetzt nutzen, wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. Das Auto kommt auf Zuruf/Anforderung, fährt uns dorthin, wo wir hin möchten, um dann den nächsten Fahrgast aufzunehmen oder irgendwo im Randbereich der Städte zu parken, bis es wieder angefordert wird. Während der Fahrt können wir, da wir nicht mehr selbst die Steuerung übernehmen müssen, andere Dinge tun. Das muss nicht immer Arbeit sein.
Die Städte werden sich verändern, denn der Parkraumbedarf ist nicht mehr vorhanden, da die Autos irgendwo vor der Stadt, unterirdisch oder sonst wo automatisch parken. Es ergeben sich Freiräume, die als Parks, Gärten, Begegnungsstätten oder wie auch immer genutzt werden können. Eine durchaus positive Sache. Die Luft in den Städten wird wieder sauberer, da nur noch Elektorautos fahren, deren Strom nicht aus Braunkohlekraftwerken kommt, sondern zum Beispiel durch Windkraftwerke an den Küsten erzeugt wird.
Lkw-Fahrer, Busfahrer, Taxifahrer, Krankenwagenfahrer und so weiter werden nicht mehr benötigt, sondern werden arbeitslos, wie schon die vielen Menschen, die bisher in der Produktion von Autos mit Verbrennungsmotor tätig waren. Die Straßenreinigung wird ebenfalls nicht mehr benötigt, das erledigen kleine staubsauegerähnliche Geräte, die nach dem Chaosprinzip ihren Bereich abfahren und bei sich leerender Batterie in die Ladestation fahren. Gibt es heute schon für die Wohnung oder den Rasen im Garten.
Weitere Bereiche in denen produziert wird, werden von Maschinen übernommen und weitere Menschen werden arbeitslos. Der Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahme läuft interaktiv über das Internet ab und wird von intelligenten Computern gemanagt. KI (Künstliche Intelligenz) ersetzt Mitarbeiter in der Verwaltung, denn eine Antwort-E-Mail schreiben sie emotionsloser, nach den immer gleichen Kriterien in freundlicher und einfacher Sprache. Im Gesundheitswesen werden immer mehr Aufgaben von Maschinen übernommen bis hin zu Operationen. Entsprechenden, heute allerdings nur unterstützenden Operationsroboter gibt es auch schon.
Diese Liste ließe sich fast unendlich fortführen.
Das Frauenhofer Institut hat einen Algorithmus entwickelt, der in Verbindung mit Google Glas in der Lage ist, am Gesicht eines Menschen dessen emotionalen Zustand abzulesen. Dies kann in der Pflege hilfreich sein und Psychologen werden so auf Dauer wohl auch nicht mehr gebraucht. Allerdings wird auch die Werbung auf die Gefühlslagen reagieren und entsprechende Produkte anbieten.
Die Auswirkung wird sein, dass viele Arbeitsplätze verloren gehen und vielleicht nur noch Lehrer im Grundschulbereich eine Chance haben, ihren Arbeitsplatz länger zu behalten.
Selbst Politiker werden nicht mehr gebraucht werden. Regierung und Opposition kann auch durch den Computer dank KI simuliert werden. Die Entscheidungen, die dann fallen, fallen nach objektiven Kriterien, gnadenlos.
Was müsste dringend jrtzt geschehen, um auf diese Zukunft vorbereitet zu sein?
Eine ganze Menge. Schon jetzt müssten Modelle entwickelt werden, die diese gesellschaftlichen Veränderungen berücksichtigt.
Wenn viele Menschen keine Arbeit mehr haben und auch keine mehr bekommen können, was passiert mit denen?
- Werden sie sich selbst überlassen oder gibt es ein Programm für sie, dass ein würdevolles Leben ermöglicht (Bedingungsloses Grundeinkommen als Stichwort) und wie werden sie beschäftigt?
- Reicht RTL als Beschäftigung aus oder müssen sie eine sinnvolle Aufgabe erhalten.
- Wie geht man mit dem geringen Anteil der Bevölkerung um, die noch Arbeit hat.
- Wie wird die Verteilung des Geldes oder der Waren geregelt?
- Wie gelingt ein friedliches Zusammenleben oder ist Anarchie die neue Lebensmaxime?
- Warum werden solche absehbaren Veränderungen nicht jetzt schon öffentlich diskutiert und die Weichen für die Zukunft gestellt?
Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich ein Spinner, der sich etwas ausmalt, was es nicht geben wird oder die Verantwortlichen sitzen gelähmt wie das Kaninchen vor der Schlange und setzen auf Aussitzen! Bilden Sie sich selbst eine Meinung! Freue mich über jede Antwort!
Jede Veränderung birgt eine Chance! Wir sollten sie nutzen!