»So ein verdammter Mist! Ich könnte mir in den Hintern beißen!«
»Was ist denn los?«
»Mist, ich habe einen Fehler gemacht!«
»Was ist da so schlimm dran?«
»Jetzt kann ich wieder von vorne anfangen!«
»Das macht doch nichts! Fängst du halt noch einmal an.«
»Ja, ich bin ja schon dabei!«
»Jetzt weißt du zumindest, was du nicht mehr probieren musst.«
Beide lachten los.
»Ja, das stimmt!«
»Weißt du, dass auf diese Art und Weise die meisten Erfindungen gemacht worden sind?«
»Wie meinst du das?«
»Na, durch Versuch und Irrtum … Versuch und Irrtum … Versuch und Irrtum . So funktioniert Lernen!«
»Mmhh.«
Kurzes Nachdenken.
»Ja, du hast recht! Also, dann noch einmal von vorne!«
»Wie meinst du das jetzt?«
»Hurra! Ich habe einen Fehler gemacht!«
Sie sahen sich an, grinsten und lachten dann laut los.
»Kann ich dir helfen?«
»Ja, aber nur, falls du Fehler machst!«
Manchmal macht Lernen so gar keinen Spaß. Immer, wenn die eigene Interessenslage nicht getroffen ist oder man etwas lernen soll und gedanklich mit etwas Anderem beschäftigt ist.
Ganz anders ist das, wenn die eigene Interessenlage getroffen ist. Dann geschieht Lernen von selbst – man merkt es gar nicht.
Das kann jeder an sich beobachten. Ich erinnere mich an einen Bekannten, der für sich als Hobby Geocaching entdeckt hat. Er war nur noch in Sachen Geocaching unterwegs, redete nur noch davon und nervte mit seinem neuen Leidenschaft alle, die nicht schnell genug geflüchtet sind. Er probierte, verwarf, probierte und erschloss sich diesen Bereich immer mehr, bis er Experte war. Inzwischen hat er seinen tausendsten Schatz gehoben und das Interesse flacht langsam ab.
Sicherlich kennen Sie von sich ähnliches Verhalten. Nehmen wir zum Beispiel Tennis. Zu den Zeiten von Boris Becker in Wimbledon, als halb Deutschland plötzlich die Liebe zum Tennissport entdeckte und auf die Plätze eilte, musste das Spiel auch erst einmal erlernt werden. Um eine Bewegung zu automatisieren, benötigt man zirka zehntausend Versuche. Eine lange Zeit, während der sicherlich einige Schläge daneben gingen. Also, wieder ein neuer Versuch!
Beim Autofahrenlernen gilt Ähnliches.Die Bewegungsabläufe sind komplex und müssen geübt werden- das Lernen des theoretischen Teils ist dagegen einfach. Hat man ihn denn endlich bekommen, so ist das Können noch sehr beschränkt und das Lernen geht weiter. Manchmal werden Fahrfehler mit einem Blechschaden bestraft. Man ärgert sich, steigt aber wieder ein und übt weiter – ohne das man merkt, dass man übt.
Fehler gehören zum Lernen wie die Luft zum Atmen zum Leben gehört. Aus diesem Grund sollten wir eine Fehlerkultur entwickeln, die Fehler nicht ächtet, sondern als etwas Positives, zum Durchdringen Dazugehörendes, wertschätzt.
Geocaching ist eine Schnitzeljagd mit modernen Medien. Internet, GPS-Empfänger, viel Gehirnschmalz, Stift und Papier und viel Bewegung. Belohnt wird man mit viel Natur, Herausforderungen, schönen Plätzen und Stolz, wenn man das Ziel erreicht hat.
Eine Übersicht über Geocaching finden Sie hier: http://www.gps.medienecken.de/.
Unter anderem auch viele Anregungen zum Einsatz von Geocaching im Unterricht.