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Ursache und Wirkung?!?

Posted in Allgemeines, Köln, Nachdenkliches, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

Er beginnt schon ein wenig reißerisch, der Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger:„Nur noch um die Kurve, 200 Meter geradeaus bis zur Uniklinik und die letzte Ladung Kies für heute abkippen – dann ist Feierabend.“ mit dem der Artikel „Um haaresbreite überlebt“ eingeleitet wird. Beschrieben wird die letzte Fahrt eines LKW zur Uniklinik, um dort seine Ladung abzukippen. Dann geschieht es beim Rechtsabbiegen, dass er eine Radfahrerin mit zwei Kindern im Hänger übersieht und es fast zu einem tödlichen Unfall gekommen wäre.

So weit, so gut! Unfälle passierten, das ist das Risiko, wenn man am öffentlichen Straßenverkehr teilnimmt. Auch der Verweis auf einen tödlichen Unfall vor kurzer Zeit in Köln, der ebenfalls beim Rechtsabbiegen verursacht worden ist, ist trotz der reißerischen Einleitung des Artikels noch in Ordnung.

Dass die Schilderung dann aber darin gipfelt, dass der darauf verwiesen wird, dass der LKW-Fahrer sich bis heute nicht von dem Schrecken erholt hat.

Hier darf man sich spätestens die Frage stellen: Was ist mit dem Schrecken der Mutter? Was mit dem Schrecken der Kinder?

Weiter wird beschrieben, dass der LKW-Fahrer auch gleich sagt, wie man einen solchen Unfall hätte vermeiden können: „Das einzige, was helfen könnte, glaubt er, seien große Spiegel, die vor unübersichtlichen Kreuzungen an Ampeln montiert sein müssten.“

Die Straßenverkehrsordnung sagt dazu direkt im ersten Artikel:

§1 Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem Artikel, der zeigt, wie autofahrerlastig hier berichtet wird:

„Rebecca Madita Hundt gibt Klaus Thiemann keine Schuld. „Er hat noch am selben Abend bei mir angerufen und gesagt, wie Leid es ihm tut“, erzählt sie. „Vielleicht würde es ja helfen, wenn Lastwagen ab einer bestimmten Größe überhaupt nicht mehr durch die Innenstadt fahren dürften.“

Mir verschließt sich vollkommen, was der folgende Hinweis aussagen soll:

„Mit Aufklärungsveranstaltungen in Schulen will die Polizei in den nächsten Monaten vor allem Grundschulkinder auf die tödlichen Risiken aufmerksam machen.“

Geht es nun darum, andere auf die Gefahren aufmerksam zu machen, um so die Gefährdungshaftung im Straßenverkehr zu verkehren? Zumindest in moralische Hinsicht wird dies dauernd versucht, wie dieser Artikel auch wieder zeigt. Mit erhobenem Zeigefinger geht es darum, die Radfahrer zu ermahnen doch besser auf rechtsabbiegende LKW zu achten.

Aber wo …

  • … bleiben denn die Aufklärungsveranstaltungen für LKW-Fahrer?
  • … die Konsequenzen der Stadtplaner?
  • … bemerkt man den Einfluss des Fahrradbeauftragten?
  • … bleibt der Aufschrei des ADFC Ortgruppe Köln oder des ADAC oder aller unter dem Dach Velo2010 vereinigten Verbände?
  • … kann man die beginnende Umsetzung des Beschluss der Ratskoalition erkennen, dass Köln fahrradfreundlicher werden soll?

Fragen über Fragen! Schön wäre es, auch Antworten zu erhalten!

Links

Verkehrsportal Straßenverkehrsordnung

Auf den Seiten von radgefahren.de wird ein Aufkleber und dessen Auswirkungen kritisch beschrieben, der sich mit dem Rechtsabbiegen von LKW befasst.

Auf den Seiten von radfahren-in-koeln.de kann mein eine Menge über die Schwierigkeiten des Radfahrens in Köln nachlesen und auch darüber, wie der Fahrradbeauftragte auf berechtigte Anfragen und Hinweise reagiert. Sehr empfehlenswert!

Auch auf diesen Seiten finden Sie einige Artikel über die Schwierigkeiten des Radfahrens in Köln.

Um Haaresbreite überlebt, der Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger