Das ZDF hat sich darauf spezialisiert, am Wochenende Wintersport zu zeigen. Nicht nur eine Stunde oder auch mal zwei, sondern von morgens 9 Uhr bis kurz vor dem Abendprogramm. Selbst wenn ich hier nicht auf den Auftrag des Fernsehens eingehen möchte, so frage ich mich, ob das noch auftragsgemäß ist.
Das Erste und die Dritten stehen dem kaum nach.
Aber ich sehe noch ein anderes Problem bei diesen Übertragungen, das liegt beim Zuschauer.
Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand den ganzen Tag vor dem TV sitzt und sich die Wintersportsendungen ansieht.
Aber, was ist, wenn es doch Menschen gibt, die das tun?
Reicht dann ein einfacher Jogginganzug aus, in dem man auf dem Sofa sitzt. Ist damit der Anspruch erfüllt, wenn man eine Sportsendung schaut?
Oder muss man bei solchen Sendungen in kompletter Skimontur vor dem Fernseher sitzen – bei weit geöffneten Fenstern, damit auch die Kälte in den Raum vordringen kann. Logisch, dass die Heizung ausgeschaltet sein muss.
Ist Glühwein zum Aufwärmen erlaubt? Wenn ja, zu welchem Preis darf/muss er serviert werden?
Was ist, wenn man diese Sendungen nicht schaut, die man mit seinen Abgaben finanziert?
Muss man dann vielleicht, ähnlich wie es früher in der Schule war, wenn man seine Aufgaben nicht erfüllt hatte, nachsitzen?
Fragen über Fragen, die sich ergeben.
Ein anderes Problem.
Heute hat fast jeder einen Fernsehanschuss, mit dem er eine Vielzahl auch von 3. Programmen empfangen kann.
Muss man die Wiederholungen, die reihum in den 3. wiederholt werden alle schauen oder reicht es, wenn man sie einmal gesehen hat.
Wie ist das zum Beispiel mit dem Tatort, der in allen Programmen mit seinen Wiederholungen inzwischen ein Großteil der Sendezeit abdeckt?
Warum dann nicht gleich eine grundlegende Reform, die zum Beispiel so aussehen könnte.
Die 3. Programme übernehmen einen Programmschwerpunkt und werden nur in der Zeit zwischen 19 und 20 Uhr für Regionales freigegeben. Mehr ist im Moment in der Regel auch nicht an Regionalem zu sehen.
Die Schwerpunkte der 3. Programme werden verteilt und senden bis auf die eine Stunde zwischen 19 und 20 Uhr nichts anderes.
Auf einem 3. läuft nur Sport.
Auf einem anderen nur Tatort.
Wieder ein anderes ist nur für Wissen zuständig.
Eines zeigt nur Talkshows.
Ein Weiteres zeigt schwarz/weiß Wiederholungen.
Dafür zeigt ein anderes Programm Wiederholungen in Farbe der Jahre 1960 – 2000.
Ein anderes von 2001 – zum aktuellen Zeitpunkt.
Ein Programm ist für Musiksendungen aller Art reserviert. Silbereisen, Carmen Neben und wie sie alle heißen, werden hier rund um die Uhr gesendet. Dazwischen Wiederholungen von Musikantenstadl und ähnliche Sendungen.
Das Erste und das Zweite werden zusammen gelegt. Dort werden aktuelle Nachrichten und aktuelle Filme gezeigt.
Damit man sich bei der Wahl des Programms nicht jedes Mal der Sendung angemessen kleiden muss, fällt eine Kleiderordnung weg.
Wer bestimmt Sendungen nicht sehen möchte, kann diese über eine SmartCard abschalten lassen und zahlt dafür auch keine Abgabe.
Unter den Voraussetzungen wäre es mir egal, wieviele Wiederholungen in den ehemals 3. Programmen liefen. Vielleicht bekäme ich selbst noch Spaß an Wiederholungen, wenn ich zum Beispiel die mich null interessierenden Sportsendungen ausschließen könnte.
Freitags wird eine teilweise Gleichschaltung der 3. Programme versucht. In einigen sieht man zeitgleich die gleiche Talkshow um in anderen 3. eine Talkshow mit einer lokalen Größe. Auch das ist ein Zeichen der fälligen Reform.
Eine Reform ist auf jeden Fall nötig, denn dieses Programm ist nicht mehr zeitgemäß und angemessen.
Informationen holt man sich inzwischen aus verschiedenen Quellen im Internet und vergleicht sie miteinander, um sie zu verifizieren. Selbst die Nachrichten in ARD und ZDF kann man nicht einfach so konsumieren. Schon die Auswahl der Nachrichten kann eine Beeinflussung sein.