Zu den langweiligsten Übungen gehörte für mich immer das Diktat üben:
- Text abschreiben;
- diktieren lassen;
- Fehler korrigieren;
- nochmals diktieren lassen;
- gleichen Fehler wieder korrigieren;
- Fehlerwörter mehrfach richtig schreiben;
- Text wieder diktieren lassen;
- Tränen und Wut;
- Fehler korrigieren;
- und so weiter, und so weiter.
Dabei geht es auch vielfältiger und sicherlich auch einprägsamer.
- Es beginnt natürlich immer mit dem Lesen des Textes. Hier ist es nicht falsch, den Text vorzulesen, denn erst wenn man laut liest, merkt man, wenn man nicht mit der nötigen Präzision liest.
- Der nächste Schritt könnte dann sein, dass man die Wörter herausschreibt, die unbekannt sind und / oder in ihrer Schreibung schwierig erscheinen.
- Ein Wörterbuch bzw. ein Lexikon ist dabei hilfreich, weil unbekannte Wörter gleich nachgeschlagen werden können, um deren Bedeutung zu klären.
- Den Text in Sinnabschnitte einteilen, um so eine kleinere Textmenge abzuschreiben oder sich diktieren zu lassen. Auch das Diktieren eines Textabschnittes erfordert hohe Konzentration und eine präzise Vorlesefähigkeit.
- Mehrere Wörter des Textes aufschreiben (lassen) und dann mit diesen Wörtern eine Geschichte erzählen. Daran können auch Geschwisterkinder oder die ganze Familie teilnehmen.
- Längere Wörter in Silben zerlegen. Klatschen kann dabei helfen und auch Spaß machen, wenn man es zu mehreren Personen macht. Allerdings sollte daraus kein Wettbewerb entstehen, um keinen Frust aufkommen zu lassen, wenn es bei jemandem nicht so recht klappen will.
- Die Satzteile einzelner Sätze umstellen, sodass der Text neu erscheint.
- Text in eine andere Zeitform setzen, zum Beispiel von der Gegenwart in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Das ist unter Umständen für nicht ganz so sichere Schüler recht schwierig. In diesem Fall nicht den kompletten Text umstellen lassen, sondern nur einzelne Sätze oder einen Abschnitt.
- Wurde der Text in Sinnabschnitte eingeteilt, so jeweils einen dieser Abschnitte lesen und einprägen. Dann auswendig schreiben. Sollten Teile oder Worte des Abschnitts vergessen worden sein, so ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn man dieses Wort noch einmal nachschaut.
- Zu guter Letzt den Text nochmals diktieren lassen. Hierbei ist es in der Regel ausreichend, wenn man auf einen Fehler in der Zeile am Rand mit einem dünnen Bleistiftstrich hinweist.
- Das Kind kann den Fehler nun suchen, korrigieren und anschließend die Randmarkierung wieder entfernen.
Lernen und Üben soll Spaß machen! Das ist die beste Grundlage für kommendes Üben!
Auch für andere Dinge soll immer ausreichend Zeit vorhanden sein. Das gilt insbesondere auch fürs Nichtstun, denn beim Nichtstun werden kreative Kräfte freigesetzt, die benötigt werden.
Grundsätzlich muss nicht alles so gemacht werden, wie ich es hier aufgeschrieben habe. Einzelne Punkte können in Abhängigkeit der Leistungsfähigkeit des Kindes übersprungen werden.