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Rallye: Drehbrücke Deutz – Poll

Posted in Fahrrad, Nachdenkliches, and wasmirindensinnkommt

Es ist faszinierend, wenn man Autofahrer auf dieser Strecke beobachtet. Sie fahren, als seien sie Teilnehmer einer Rallye. Nach der Kurve hinter der Drehbrücke ist die Straße allerdings auch für ein langes Stück schnurgerade und lädt geradezu zum schnellen Fahren ein. Mit parkenden Fahrzeugen muss man nicht rechnen, denn es gibt sie einfach nicht. Gegenverkehr ist auch so gut wie nicht vorhanden, sodass man schon mal das Gaspedal ein wenig weiter durchtreten kann.

Heute Morgen fuhr allerdings ich mit dem Rad auf dieser Rallyestrecke in Richtung Poll. Der ausgewiesene Radweg an den Poller Wiesen entlang ist nicht fahrbar, da Erhebungen durch Wurzeln, Schlaglöcher und schlecht reparierte Wegstücke die Fahrt gerade bei Dunkelheit, auch wenn das Fahrrad über eine gute Beleuchtung verfügt, unmöglich macht.

Der Sturzgefahr möchte ich mich nicht aussetzen, da mir meine Gesundheit lieb und teuer ist, und fahre deshalb auf der Straße. Die Straßenbeleuchtung erleichtert die Sicht und den paar Fahrbahnunebenheiten kann man so gut ausweichen.
Leider gibt es diese Beleuchtung nicht auf dem Rad-/Fußweg. Licht der Straßenbeleuchtung fällt auch nicht auf diesen Weg, da die Bäume noch stark belaubt sind und das Licht nicht durch den Blätterwald auf den Weg fallen kann.

Ich fuhr also so vor mich hin und freute mich darüber, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich mein Ziel erreicht hätte, denn es war kalt und die Temperatur lag knapp unter dem Gefrierpunkt.

Auf der Gegenfahrbahn kamen, was recht ungewöhnlich war und in den letzten Tagen nicht einmal vorgekommen ist, mehrere Fahrzeuge entgegen.

Plötzlich hörte ich hinter mir ein „TRÖÖÖÖÖÖT!!! TRÖÖÖÖÖT!!!“, das immer drängender und fordernder und ungeduldiger wurde.

Der hat mich gesehen dachte ich und freute mich über den Reflektor an meiner Fahrradtasche und die beiden riesengroßen Reflektoren auf meiner Fahrradjacke.

„TRÖÖT!!! TRÖÖT!!!“, hörte ich wieder.

Überholt werden konnte ich bei diesem Gegenverkehr nicht, denn dafür fuhr ich zu meiner eigenen Sicherheit zu weit links. Noch zwei Autos, dann war der Gegenverkehr vorbei und der hinter mir fahrende Wagen konnte mich gefahrlos überholen. Schätzungsweise dreißig Sekunden ist er hinter mir hergefahren und musste sich meinem Tempo von knapp 30 km/h anpassen.

Dann war der Gegenverkehr vorbei. Ich hörte das Aufheulen eines Motors, sah durch die sich ändernde Lichtreflexionen auf der Straße, dass sich das Fahrzeug näherte und zum Überholen ansetzte.

Schulbus

„TRÖÖT!!! TRÖÖT!!!“, dann war das Fahrzeug vorbei.

Es handelte sich um einen Kleinbus, der das Schulbusschild hinten angebracht hatte. Sehen, ob sich Kinder im Bus befanden, konnte ich nicht.

Allerdings stellte sich mir die Frage, ob zum Führen eines Schulbusses nicht auch ein vorbildliches Verhalten im Verkehr gehören muss.

Scheinbar ist das nicht der Fall, denn einen anderen Grund kann ich mir für dieses Verhalten nicht erklären!