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Normalisierung nach Stadtarchiv-Einsturz???

Posted in Köln, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

Es ist schon gut, dass der Mensch nach tragischen Ereignissen wieder in die Normalität des Alltags findet und seinen gewohnten Lebensrhythmus wieder aufnimmt. Anders wären manche Dinge sicherlich nicht auszuhalten.

So scheint es nun auch hier im Severinsviertel zu sein.

Stadtarchiveinsturz
Stadtarchiveinsturz

Seit einiger Zeit sind die Kräne abgebaut, der Baubetrieb an der U-Bahn geht weiter und die Nachrichten in der örtlichen und überregionalen Presse haben nachgelassen.


So schien es, als sei, nach der Express-Meldung vom 3. April 2009 „Streitberger: „Hier ist alles instabil“ und der Meldung im Kölner Stadt-Anzeiger vom 9. April 2009 „Lindlar kritisiert „System Köln““  und einiger weiterer kleinerer Artikel und Stellungnahmen von Prominenten, die Berichterstattung so gut wie beendet zu sein.

Schien beendet zu sein, denn heute (15. April 2009) erschien unter der Überschrift „„Unser Archiv lebt noch““ im Kölner Stadt-Anzeiger ein weiterer Artikel, dessen Tenor es ist, dass ein Großteil des Stadtarchivs gerettet werden könne, es aber noch Jahre dauern würde, bis alles wieder erfasst und einsortiert worden sein.
Weiter wird von einer Katze berichtet, die für die Schwester des nach fünf Wochen aus den Trümmern befreiten Katers Felix gehalten worden ist.

Super, denn das ist genau das, was die Menschen interessiert!

Der Artikel steht ganz unter dem Motto: „Et hätt‘ noch immer jut jejange!“

Die meisten Dokumente werden / wurden gerettet, das Stadtarchiv war so oder so ein hässlicher Bau, die U-Bahn wird weitergebaut und alles ist eigentlich in Ordnung.

Ja, wären da nicht zwei Tote, der Kölner Klüngel und verantwortliche Firmen, von deren Verantwortlichkeit man auch nichts mehr hört. Der Vorstandsvorsitzende der KVB, Herr Reinarz, um den es reichlich still geworden ist, ist immer noch im Amt und die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind für den Kölner Bürger uninteressant, deswegen berichtet man auch nicht darüber.
Kein Wort darüber, ob die Menschen, die vom Einsturz des Stadt-Archivs betroffen und wohnungslos geworden sind, inzwischen wieder eine neue Bleibe gefunden haben und wieder damit beginnen können, ihr Leben neu zu organisieren.

Für eine Berichterstattung, wie sie im genannten Artikel stattgefunden hat, kann man dem Kölner Stadt-Anzeiger nur dankbar sein, denn er hat das Interesse der Menschen getroffen! Das nennt man Journalismus! :-(

Links

Express
Streitberger: „Hier ist alles instabil“
http://www.express.de/nachrichten/region/koeln/streitberger-hier-ist-alles-instabil_artikel_1235811469840.html

Kölner Stadt-Anzeiger
„Lindlar kritisiert „System Köln““
http://www.ksta.de/html/artikel/1238966800285.shtml

„Unser Archiv lebt noch“
http://www.ksta.de/html/artikel/1239718856454.shtml