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Nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch gut umgesetzt.

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Seit ich Lehrer bin, bin ich ins Schullandheim gefahren. Am Anfang war es sogar noch üblich, montags zu starten und samstags zurückzufahren. Eine ganze Woche mit den Kindern unterwegs, und da ich zu dieser Zeit immer altersgemischte Klassen hatte, waren immer auch Kinder aller Jahrgangsstufen dabei. Nie hat es Probleme mit Erstklässlern gegeben und nie ist etwas passiert, was mir die Fahrten verleidet hätte.

Positiv war immer das Wir-Gefühl, das sich nach einer solchen Fahrt in uns festgesetzt hatte, und dies kam wiederum der Arbeit in der Schule zugute.

Spontan fällt mir wenig ein, was gegen eine solche Fahrt spricht.

  •  Vielleicht, dass die Kosten nicht komplett übernommen werden und man in der Regel den Großteil selbst zahlen muss.
  • Vielleicht auch, dass man nicht wenigstens im Anschluss einen Tag frei bekommt, um sich vom täglichen 24-Stunden-Dienst zu regenerieren.

Viel mehr fällt mir aber auch schon nicht mehr zu den Nachteilen ein. Sicherlich, man wird älter und steckt eine solche Strapaze nicht mehr so gut weg wie in jungen Jahren, aber der Nutzen für die Klasse, und die anschließende Arbeit ist immer noch wesentlich größer.

So lernt man Seiten der Kinder kennen, die man sonst nicht wahrnimmt oder die nicht gezeigt werden können, während eines ganz normalen Schultages. Auch der Lehrer wird in seiner Person anders wahrgenommen.

Der helfende Umgang der Kinder untereinander und miteinander fördert einen ähnlichen Umgang während der ganz normalen Schulzeit und ist so ein positiver Aspekt für das Gelingen von Lernen und einen vertrauensvollen Umgang miteinander.

Nun ändern sich die Zeiten und das Geld wird oder ist knapp. Fahrten, die eine ganze Woche dauern, sind in der Grundschule inzwischen wohl eine Seltenheit geworden, und der Standard für solche Fahrten ist eine Fahrt mir zwei Übernachtungen. Für eine solche Fahrt müssen dann inklusive aller Kosten so um die 80 Euro aufgebracht werden. Hinzu kommt noch ein kleines Taschengeld und manchmal auch noch andere Dinge, wie Kleidungsstücke, einen Koffer, oder auch neue Schuhe.

Nun werden im Rahmen des Bildungspaketes die Kosten für solche Fahrten übernommen. Leider ist die Übernahme dieser Kosten nicht sehr durchdacht, denn es werden häufig, statt Bargeld oder eine Überweisung, Gutscheine verteilt, die von der Schule gesammelt und dann irgendwann als Paket an die entsprechende Stelle zur Erstattung weitergegeben werden.

So weit so gut.

Allerdings gibt es keine Schulgirokonten, die so komfortabel ausgestattet sind, dass darüber diese Beträge vorfinanziert werden können. Bei zehn Kindern, die diesen Bildungsgutschein für die Kostenerstattung vorlegen, kommt lt. obigem Beispiel schon ein Betrag von 800 Euro zusammen. Ist nun kein Förderverein da, der helfend einspringt und finanziell auch so ausgestattet ist, dass er das benötigte Geld auch über ein paar Monate vorstrecken kann, muss das wohl der Lehrer machen, wenn er denn eine solche Fahrt noch machen möchte.

Nicht nur, dass er die eigenen Kosten finanzieren muss, steht er hier vor dem Dilemma, wie er eine solche, sinnvolle Klassenfahrt durchführen kann, ohne dass die Bildungsgutscheine vorfinanziert werden müssen.

Wird ein beantragter Bildungsgutschein dann aus irgendwelchen Gründen nicht ausgestellt, verschärft sich die Problematik noch, denn wie kommt er dann an das ausgelegte Geld?

So sinnvoll ich Klassenfahrten finde, wird diese Klassenfahrt wohl meine letzte Klassenfahrt gewesen sein!