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Neue Medien

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Neue Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und aktuelle Umfragen zeigen, dass Schüler sich den Umgang mit Medien und dem Computer wünschen. Die Faszination dieses Mediums ist ungebrochen und motivierend.

Schon in der Grundschule ist der Einsatz des Computers problemlos möglich, wenn man einige Voraussetzungen beachtet.

Früher war es die gute alte Schreibmaschine, auf der die Schüler ihre erstellten Texte erfassten oder Texte abschrieben.

So ganz nebenbei mussten sie das Wort noch einmal in seine einzelnen Bestandteile, die Buchstaben, zerlegen, und prägten sich gleichzeitig durch die Suche der Buchstaben auf der Tastatur den Buchstaben ein.

Beim Abschreiben fremder Texte, die nicht in Druckbuchstaben vorlagen, mussten sie auch den Transfer dieses Textes in Druckbuchstaben leisten.

Was auf der Schreibmaschine möglich war, ist auf dem Computer noch einfacher zu realisieren, da hier mögliche Vertipper schnell korrigiert werden können.

Es gibt allerdings einige Vorgaben, die bei der Arbeit mit Texten am Computer beachtet werden sollten. Die Bedienung ist die Grundlage für das Arbeiten an diesem Medium und sollte aus diesem Grund auch von Anfang an den Normen entsprechen. Dies betrifft beim Schreiben die Aufteilung der Tastatur in zwei Hälften, die jeweils mit der rechten oder linken Hand bedient werden sollten und auch das sich daraus ergebende Verfahren beim Schreiben von Großbuchstaben. Die rechte Großschreibetaste drückt man, wenn man einen Buchstaben auf der linken Seite der Tastatur groß schreiben möchte. Die linke Großschreibetaste im umgekehrten Fall.

Schwieriger, weil grundsätzlich als eigenen Fehler gedeutet, ist der Umgang mit den Fehlermarkierungen, die eine gezackte Linie unter einem Wort auslöst, darstellt.

Hier ist es sicherlich sinnvoll, wenn die Einführung eines Rechtschreibwörterbuchs schon stattgefunden hat, dieses neben den PC zu legen, sodass Schüler nachschauen können, ob die Rechtschreibkorrektur das Wort nicht kennt oder ob es falsch geschrieben worden ist. Ist dieses Verfahren eingeübt, so ist es sicherlich sinnvoll, den Umgang mit dem kontextbezogenen Menü  zu zeigen. Ein Klick mit der rechten Maustaste auf das markierte Wort und die Textverarbeitung bietet eine Auswahl möglicher Wörter an, die anhand einer Analyse des geschriebenen Wortes vorgeschlagen werden.

Letztendlich ist es schwierig, falsch geschriebene Wörter in einem Nachschlagewerk zu finden, wenn nicht vorher entsprechende Suchstrategien erarbeitet worden sind. Was wir als Erwachsene beherrschen, indem wir uns ein Wort in mehreren Schreibweisen notieren und dann das auswählen, was uns als richtig erscheint, ist im Wortbildgedächtnis der Schüler der Grundschule noch nicht ausgeprägt.

Mittels einfachen Mitteln der Textverarbeitung kann man nun mit der Gestaltung des Textes beginnen. Als Grundlage dafür dient ein ohne weitere Formatierungen wie Schrift, Ausrichtung geschriebener Text.

Besonders gerne betätigen Schüler am AnfangClipart,  der Textarbeit am Computer am Zeilenende die Eingabetaste oder rücken Texte mit der Leertaste ein. Dies entspricht nicht der Bedienungsnorm und ist ebenfalls nicht sinnvoll, da die Darstellung bei der Ausgabe auf verschiedenen Druckern anders aussehen kann.

Bei der Gestaltung eines Textes erschwert eine Vielzahl von Schriften oder Schriftgrößen das Lesen. Auch die Wahl vieler Schriftfarben oder Formatierungen macht den Text unruhig und schwer lesbar. Dies ist sicherlich ein Kriterium, das bei der Erarbeitung für die Präsentation von Texten angesprochen werden muss.

Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ist das Einfügen der zur Textverarbeitung gehörenden Cliparts oder Fotos ist bei allen Officepaketen in der Regel gleich und geschieht über „Einfügen“ und dann „Clipart“ oder „Foto“.

Ein Klick mit der rechten Maustaste auf das Grafikelement öffnet auch hier wieder ein kontextbezogenes Menü, indem die Formatierung der Grafik geändert werden kann. Hilfreich ist es hier die Option „Passend“ zu wählen, da das Bild dann frei auf der Seite verschoben werden kann.

Ein anderer Einstieg in die Textgestaltung und -präsentation ist sicherlich über „Datei“ + „Neu aus Vorlage …“ denkbar. Besonders hilfreich kann die bei der Präsentation eines Vortrags sein, der mit Power Point oder einem ähnlichen Präsentationsprogramm unterlegt wird.

Hier empfehle ich den Hinweis von Prof. Dr. Manfred Spitzer, den ich hier aus dem Gedächtnis zitieren möchte: Nutzen Sie noch Power Point oder haben sie etwas zu sagen?

Der gesprochene Text sollte hier nicht erscheinen, sondern diesen unterstützen durch Bilder oder andere Hinweise.

Ein weiterer Schwerpunkt, der das Lernen und Üben in den Eingangsklassen und in der weiteren schulischen Laufbahn unterstützen kann, sind Lernprogramme.

Den Leselernprozess unterstützt das Programm „Schreibwerkstatt“ der Medienwerkstatt Mühlacker.

Hier werden die Lernbereiche vom Buchstabenüben, über Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen bis hin zum freien Schreiben kleinerer Texte abgedeckt. Die Gestaltung ist kindgerecht und motivierend, die Einstellungen der Übungsmöglichkeiten parallel zum verwendeten Lehrwerk ist problemlos möglich. So kann dieses Programm sicherlich in offenen Lernumgebungen wie Freiarbeit oder Wochenplanarbeit eingebunden werden. Aber auch im Förderunterricht ist durch die individuelle Anpassungsmöglichkeit des Programms sowohl die Förderung bei Defiziten als auch bei besonderen Begabungen möglich.

Ein Protokoll zeigt Geleistetes der Schüler an und gibt dem Lehrer so ein wichtiges Instrument zur weiteren Förderung an die Hand.

Gezielte Übungen können mit dem Programm „Lernwerkstatt“ aus der gleichen Softwareschmiede wie das Programm „Schreiblabor“ in fast allen Bereichen des Übens im Deutschunterricht angeboten werden. Eigene Texte lassen sich ebenso einbinden, wie das Üben verschiedener Rechtschreibschwierigkeiten.

Das Programm ist so umfangreich, dass es eine intensive Beschreibung nur in eigene Programmrezension möglich ist, alle Features zu benennen.

Allerdings sei hier nicht verschwiegen, dass eine zu große Funktionsvielfalt die Bedienung und die Übersichtlichkeit erschweren kann.

Ebenfalls sehr empfehlenswert als Lern- und Übungsprogramm ist das Programm „Budenberg“, das unter diesem Namen leicht zu googeln ist.

Es hat den Vorteil, dass es mit wenigen Tasten bedienbar ist und so gerade am Anfang den Einstieg in die Welt der Übungsprogramme auf das Wesentliche reduziert und in der Bedienbarkeit nicht nur für den Schüler sehr übersichtlich ist.

In den höheren Klassen der Grundschule werden sicherlich auch die ersten Gehversuche im Internet unternommen. Neben den hierfür geltenden Regeln, die den Schüler bekannt sein sollten, empfehle ich die zur Verfügungstellung von Linklisten zum Absurfen.

Die Textlastigkeit der angebotenen Internetseite, die in der Regel nicht kindgerecht sind, ist für Grundschüler aus meiner Sicht nicht zu erfassen. Selbst die Vielzahl der über Kindersuchmaschinen angebotenen Sucherergebnisse,  überfordert Grundschüler aufgrund ihrer Lesefähigkeit.

Das Kopieren und Einfügen des ersten Absatzes eines Artikels aus Wikipedia ist sicherlich kontraproduktiv in Bezug auf den künftigen Umgang mit Internetrecherchen. Hier ist meines Erachtens das Buch das richtige Einstiegsmedium, ergänzt durch ein mediales Nachschlagewerk auf CD-ROM. Hier können die Techniken gefahrlos geübt werden, die später für eine sinnvolle Internetrecherche wichtig sind.

Neue Medien und hier insbesondere die Nutzung des Computers bieten sich auch in der Grundschule an. Allerdings sollte die Nutzung immer Werkzeugcharakter haben und dem Schüler ein Hilfsmittel an die Hand geben, das anders nicht vorhanden ist.

Eine Einkaufsliste mit dem Computer zu erstellen, ist sicherlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen. In einer Übungsphase ist eine Textgestaltung und die Vorbereitung einer Präsentation, um nur einige zu nennen, zweckmäßig,  um die Schüler behutsam an eine sinnvolle und verantwortungsvolle Nutzung der Medien heranzuführen.

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Medienkompetenzerwerb mit „Mein Computerheft“ für das 1./2. Schuljahr und das 3./4. Schuljahr.

Einen Kurzüberblick zu diesem Medienkompetenzheft finden Sie hier.