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Ich kann lesen!!

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„Ich kann lesen!“,

möchte ich immer aufschreien, wenn ich wieder mal eine PowerPointPräsentation ertragen muss, die mit Text überfrachtet ist und die Referentin oder der Referent nichts anderes macht, als das vorzulesen, was sie / er mit Tastendruck und manchmal sogar noch geräuschuntermalt von oben, unten, links oder rechts auf die Folie fliegen lässt.

Mangelnde Kompetenz oder …
Ich frage mich dann immer, ob es am Unvermögen liegt, einen Vortrag zu gestalten – Rhetorik an der Uni scheint ein Fremdwort zu sein – oder ob es daran liegt, dass die Referentin oder auch der Referent nicht ausreichend vorbereitet ist und das, was sie / er sagen will in Folien gepackt worden ist, damit der rote Faden nicht verloren wird.

Provokativ
Professor Manfred Spitzer, einer der führenden Hirnforscher in Deutschland, hat sich sinngemäß zu diesem Thema folgendermaßen geäußert:
Nutzen Sie noch PowerPoint oder haben Sie etwas zu sagen?“

Kompetenzen
PowerPoint animiert natürlich dazu, Effekte einzusetzen. Allerdings und das ist logisch, lenkt jede Animation auch ab. Aus diesem Grund sollten sie sparsam eingesetzt und eigentlich nur im Notfall eingesetzt werden.

PowerPoint soll die Hauptperson, die Vortragende oder den Vortragenden, unterstützen und helfen, Bilder in den Köpfen der Zuhörer zu erzeugen.

Ein Vortrag, der durch bildliche Darstellung den Vortrag unterstützt, ist nicht langweilig und trägt zum Verständnis bei – er sorgt für einen positiven und bleibenden Eindruck. Zu solchen Vorträgen kommt man gerne!

Fehlerquellen
Fehler können bei solchen Präsentationen genug gemacht werden:

  • Es beginnt schon mit der Auswahl der Hintergrundfarbe und der Schriftfarbe. Ist hier der Kontrast nicht gr0ß, ist die Schrift kaum zu lesen.
  • Weniger ist mehr, ist ein zweiter wichtiger Punkt bei Präsentationen. Nicht möglichst viele Punkte auf eine Folie packen, sondern dann lieber eine neue Folie einplanen und diese dann ebenfalls übersichtlich gestalten.
  • Drei Punkte auf einer Folie reichen hierbei vollkommen aus. So ist auch gewährleistet, dass die Schriftgröße angemessen und gut lesbar ist.
  • Auf der Folie muss nicht stehen, was Sie sagen! Sie können auf der Folie Bilder oder Stichworte zur Verfügung stellen, die sie dann in Ihrem Vortrag ansprechen und ausführen.
  • Planen Sie Ihren Vortrag so wie Sie in der Schule die Planung eines Aufsatzes gelernt haben: Einleitung – Hauptteil – Schluss.
  • Vermeiden Sie Fremdworte und lange verschachtelte Sätze. Reden Sie langsam und deutlich und machen Sie zwischendurch kleine Pausen, damit die Zuhörer Zeit haben, über das Gehörte nachzudenken.
  • Erstellen Sie sich Moderationskarten, auf denen die einzelnen Stichwörter GROß aufgeschrieben sind, damit Sie sie mit einem Blick erfassen können.
  • Schauen Sie die Zuhörer an und bauen Sie dadurch eine Beziehung auf.

Der beste Tipp zum Schluss: Besuchen Sie einen Rhetorikkurs bei der Volkshochschule.

Die Kölner Volkshochschule bietet zu diesem Thema ein großes Angebot an, das auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgelegt ist. Ein Gewinn ist es allemal.

Empfehlen aus persönlicher Erfahrung kann ich besonders die Veranstaltungen mit Herr Markus Lücke.

Links

Volkshochschule Köln, allgemeines Angebot

Kurse und Termine – nicht nur in Köln –  mit Herrn Markus Lücke