Vor zwei Tagen meldete das ZDF in einer Nachrichtensendung, dass unter den Flüchtlingen auch Terroristen ins Land gekommen seien. Es gäbe sogar Terroristen, die im Ruhrgebiet gelebt hätten und von den deutschen Behörden nicht erkannt worden wären.
Schön und gut. Glaubt denn irgendjemand in Deutschland, dass Terroristen nicht ins Land kämen, wenn es keine Flüchtlinge gäbe?
Klar kämen sie auch dann ins Land und niemand würde es bemerken.
;-) Besonders verwerflich ist es allerdings, dass diese Terroristen sich nicht bei den deutschen Behörden melden und sagen: Ich bin Terrorist und lebe in hier in dieser Stadt. Meinen Anschlag habe ich in sechs Wochen geplant. ;-)
Da geht ein Mann in den Baumarkt. Erst einmal nichts Verwunderliches, denn das tun Männer. Dieser Mann sieht allerdings nicht aus wie ein Deutscher und kauft auch noch Chemikalien. Aus diesen Chemikalien kann man Sprengsätze basteln, wenn man das entsprechende know how hat. Ein Baumarktmitarbeiter gibt diese Infos an die Polizei weiter, die darauf hin die Fahndung einleitet. Bilder werden im Fernsehen gezeigt und auch die Medien berichten darüber.
In Köln kann man online in den örtlichen »Print«Medien die Spekulationen über die Absage des Rosenmontagszuges lesen. Der Zugleiter wird interviewt und es wird in den Medien spekuliert, dass sich die Balken biegen.
Panik, Panik, ich komm‘ heute, morgen und jeden Tag, ihr lieben Leute.
Es stellt sich heraus, dass mit den gekauften Chemikalien keine Sprengsätze gebaut werden sollten. Eventuell hat Crystal Meth hergestellt werden sollen.
Auch schlimm, aber in Bezug auf Terror harmlos.
Übrigens, Molotowcocktails, die gegen Asylbewerberheime fliegen, werden auch aus Chemikalien hergestellt (Der Einfachheit halber erhält man sie an jeder Tankstelle. ;-)) Daraus hat sich allerdings noch nie ein medialer Hype ergeben. Im Moment hört man interessanterweise nichts mehr von Brandsätzen auf diese Unterkünfte oder Übergriffe auf Asylsuchende. Scheint seit Silvester in Köln alles anders zu sein. Irgendwie hat sich der Fokus total verschoben.
Terroristen brauchen wir nicht mehr, wir reagieren schon so panisch.
Es könnte aber auch sein, dass wir panisch reagieren sollen und das der Grund ist, warum solche Vermutungen medial so hoch geputscht werden. Hintergrund könnte eine weitere Überwachungsmaßnahme sein oder auch die Verschärfung der Vorratsdatenspeicherung. Eine flächendeckende Überwachung per Videokameras, die meines Erachtens auch nicht mehr Sicherheit bringt.
Das Leben ist gefährlich, da beißt die Maus keinen Faden ab.
In Deutschland sterben viele Menschen im Straßenverkehr. Das scheint niemanden zu irritieren, denn Forderungen nach geeigneten Maßnahmen bleiben aus! Obwohl es viel gefährlicher ist, auf der Straße verletzt oder getötet zu werden, als in unserem Land durch Terroristen.
Eine Maßnahme, die Sicherheit bringt, mehr Sicherheit als jegliche Überwachung, sind Polizisten, deren Stellen nicht weiter abgebaut werden, sondern aufgebaut werden. Die man, wie ich es als Kind erlebt habe, im Straßenbild wahrnahm. Die dort Streife gingen und im Gegensatz zu einer Videokamera eingriffen, wenn es nötig war.
Eine angemessene Bezahlung und Respekt der Polizei gegenüber tut ein Übriges.
Ein kühler Kopf, der nicht der nach Sensationen heischenden und Auflagen erhöhender Berichterstattung folgt, sonder hinterfragend mit solchen Meldungen umgeht, ist das Gegenmittel in dieser Zeit.
Ehrlich gesagt, gibt es unter Deutschen sicherlich nicht mehr oder weniger kriminelle Menschen als bei Asylsuchenden. Gebotene Perspektiven und klare Regeln wirken hier Wunder!