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Halali, die Jagd geht weiter!

Posted in Fahrrad, Info, Köln, Nachdenkliches, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

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Manchmal kann man den Eindruck gewinnen, als gäbe es in einer Großstadt wie Köln keine Themen, über die es zu berichten lohnt  und deshalb schafft man ein Feindbild, an dem man ordentlich arbeitet und es verbreitet.

Beim Kölner Stadt-Anzeiger scheint das Feindbild der Radfahrer zu sein!

Anders kann ich mir nicht erklären, was dieser vollkommen unsachliche Artikel über Radfahrer soll.

Klar, es gibt schwarze Schafe! Die gibt es überall und aus diesem Grund eine ganze Gruppe pauschal zu verunglimpfen spricht nicht für den Verfasser.

Studien und Benutzungspflicht
Abgesehen davon, dass es inzwischen einige Studien gibt, die deutlich aufzeigen, dass Radwege kontraproduktiv sind, besteht hierzulande doch eine Benutzungspflicht und das, obwohl viele Radwege in fast unbefahrbarem Zustand sind.

Relationen
Straßen, die die im Verhältnis zu Radwegen ähnliche Schäden aufweisen würden, würden sofort gesperrt und umgehend repariert.

Ein Beispiel ist die Severinsbrücke, deren Auf- und Abfahrten an einer Beulenpest zu leiden scheinen.
Die Hubbel, die sich dort bilden und deren kurzfristigen Abschleifen auch nur ebenso kurzfristigen Erfolg beschert hat, ist ein gutes Beispiel dafür.

  • Es käme kein Mensch auf die Idee, mit einem Auto solch eine Buckelpiste zu befahren, es sei denn, man ist Testfahrer bei einem großen Automobilkonzern.

Eine andere beispielhafte Strecke befindet sich in Zollstock auf dem Radweg gegenüber der Gesamtschule.
Wunderbar, wie man dort ungewollt über die sich kaum sichtbaren, aber dafür umso schlimmeren Hubbel zu Fall kommen kann.

  • Eine Strecke, müsste sie mit dem Auto befahren werden, einen Geländewagen erfordern würde.

Oder man befährt den Radweg von Bocklemünd nach Longerich auch am besten nur, wenn man einen Sanitäter in der Nähe hat.

  • Denn auch hier weißt der Radweg Schäden auf, die den Radfahrer, so er diese früh genug erkennt, auf Fußgängergeschwindigkeit herunterzwingen.

Falsches Zeitmanagement?
Und dann noch das leidige Thema der Radfahrer, die bei Rotlicht über die Kreuzung fahren und / oder mit dem Rad durch eine Fußgängerzone fahren. Angeblich, weil sie kein gutes Zeitmanagement haben und deshalb in Zeitverzug sind.

  • Nein, aber vielleicht sollten die Redakteure einmal darüber nachdenken, dass Radfahrer riesig Umwege fahren müssen, um von A nach B zu kommen.

Verkehrsführung für Radfahrer
Eine Kreuzung, die mit einem KFZ in einem Rutsch überquert werden kann, verlangt vom Radfahrer häufig einen Umweg, der über mehrere Überwege geführt wird und deren Ampelsteuerung auf den Autoverkehr abgestimmt wurde und somit an jedem Überweg Rotlicht zeigt.

Hinweisschilder
Häufig fehlt auch jeglicher Hinweis, wie man als Radfahrer fahren muss.

Versuchen Sie doch einfach mal mit dem Fahrrad von der Siegburger Straße aus auf die nördliche Seite der Severinsbrücke zu fahren.

  • Radfahrer
    Ausschilderung? Nein!
    Kürzester Weg für Radfahrer? Nein!
  • Autofahrer
    Ausschilderung für Autofahrer? Ja!
    Kürzester Weg für Autofahrer? Ja!
    Eigene Spur für Taxis? Ja!

Ich kann mir schon das Bild vorstellen, dass die unten gelisteten Redakteure zeichnen würden, wenn Autofahrer unter ähnlichen Bedingungen durch Köln fahren müssten.

Diese Berichterstattung des Kölner Stadt-Anzeiger passt zu dem Artikel der Zeit Online:

Vor 40 Jahre „Das Risiko ist viel zu groß“ (Link siehe unten)

Redakteure als Radfahrer
Vielleicht würde es helfen, wenn die Redakteure, die hier gegen Radfahrer schreiben, mal selbst mit einem Fahrrad durch Köln führen.

Dabei erführen,

  • wie gefährlich die Radwege sind;
  • wie gedankenlos Fußgänger sich auf Radwegen bewegen;
  • wie aggressiv man angegangen wird, wenn man auf der Straße fahren muss;
  • wie wenig man einsehen kann, dass man nicht durch eine Fußgängerzone fahren darf, wenn jeder PKW zum Beispiel über die Domplatte fahren, jeder Angler die Rheinuferpromenade befahren und beparken, jederzeit auf Radwegen geparkt werden kann, die Bimmelbahn durch Fußgängerzonen fahren darf, auch wenn es augenscheinlich gefährlich ist.

Manchmal erlebt man aber auch:

  • Fußgänger, die freundliche einen Schritt zur Seite treten, Autofahrer, die warten, Autofahrer, die mit einem großen Bogen einen Radfahrer umrunden.
  • Manchmal trifft man sogar auf Radwege, auf denen es Spaß macht zu fahren.

Helfen würde eine Berichterstattung, die Verständnis füreinander schafft und zu einem partnerschaftlichen Umgang miteinander führt.

Das, was der Kölner Stadt-Anzeiger hier unter Berichterstattung versteht, ist der Aufbau eines Feindbildes.

Links

Kölner Stadt-Anzeiger

Rigorose Regeln für Radfahrer
Von Winfried Schwabe, 07.05. 2009
http://www.ksta.de/html/artikel/1238966912741.shtml

Zeit Online

„Vor 40 Jahren „Das Risiko ist viel zu groß!“
http://www.zeit.de/online/2009/20/auto-fahrrad-1969?page=1

Bilder zum Radverkehr in Köln

Radfahren in Köln
http://www.radfahren-in-koeln.de/

radgefahren – Radgefahren – Rad gefahren – abgefahren
http://www.radgefahren.de/