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Gegen das Vergessen!

Posted in Info, Köln, Nachdenkliches, Standpunkt, and wasmirindensinnkommt

Am 3. März 2009 ist das Kölner Stadt-Archiv eingestürzt.  Zwei Todesopfer sind zu beklagen und viele Menschen verloren von jetzt auf gleich ihre Wohnung. Die, die diesen Einsturz mitansehen mussten, sind traumatisiert und haben diese Eindrücke sicherlich noch nicht verarbeitet.

Inzwischen ist das Gerüst mit seinen Dachplanen, das die Archivalien vor Feuchtigkeit geschützt hat, abgebaut und der meiste Schutt ist abgefahren. Viele Archivalien konnten fast unbeschadet gesichert werden. Das Leben um die Unglücksstelle und auf der Severinstraße scheinen sich zu normalisieren.

Den meisten Menschen, die ihre Wohnung verloren haben, haben inzwischen eine neue Bleibe gefunden und richten sich ihr Leben wieder ein.

Die Sparkasse KölnBonn gibt verbilligte Kredite an die Geschäftsleute, die durch den U-Bahn-Bau seit Jahren mit finanziellen Einbußen leben müssen – verbilligte Kredite, denn wie soll man sie sonst bezahlen!

Ein Benefizkonzert für das Stadt-Archiv ? – nicht für die betroffenen Menschen! – hat inzwischen stattgefunden und in der Presse ist kaum noch etwas über dieses Unglück zu lesen.

Und, wenn doch einmal ein Bericht erscheint, ist alles nicht so schlimm, denn die meisten Archivalien konnten gerettet werden.

Einzig der amtierenden Oberbürgermeister, Fritz Schramma, hat aufgrund der massiven Kritik an seinem Handeln nach dem Stadt-Archiv-Einsturz die Konsequenz gezogen und tritt zur nächsten Oberbürgermeisterwahl nicht mehr an.

Weitere Konsequenzen seitens der beteiligten Firmen oder des Auftraggebers (KVB) sind bisher nicht bekannt. Keine Übernahme von Verantwortung, keine Rücktritte von Aufsichtsratsposten – nichts. Minister treten zurück, weil sie zu schnell gefahren sind – das möge verstehen, wer will. Ich leider nicht.

Die Unglücksstelle sieht inzwischen aufgeräumt aus. Passieren kann man die Stelle auch zu Fuß noch nicht – Gefahrenbereich!

Ein Mitarbeiter, der dort Wochenendaufsicht hatte, erzählte mir, dass das Loch riesig sein und es bis zum Wasserspiegel noch zirka zwanzig Meter in die Tiefe ginge.

Unten finden Sie aktuelle Bilder vom Wochenende:

Gegen das Vergessen!
Gegen das Vergessen!
DieHaltestelle Wiadmarkt. Seit dem Unglück wird sie nicht mehr angefahren.
Die Haltestelle Waidmarkt. Seit dem Unglück wird sie nicht mehr angefahren.
Gefahrenstelle!
Gefahrenbereich!
Überlebensversuch!
Überlebensversuch!
Stütze!
Stütze!
Die Unglücksstelle!
Die Unglücksstelle!