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Fußgänger und Radfahrer gefährdet durch Hochwasserschutz

Posted in Fahrrad, Köln, Nachdenkliches, Politik, Sachtext, Satire, Standpunkt, and Verkehr

Natürlich ist Hochwasserschutz wichtig!

Auch die Übungen, die den Aufbau der mobilen Hochwasserschutzwände und deren Koordination einüben sorgen für Routinen und im Notfall schnellen Aufbau.
Was macht es da schon aus, wenn man Fußgänger und Radfahrer sich selbst überlässt und ihnen als einzige Möglichkeit ihren Weg fortzusetzen, das Betreten der Rheinuferstaße ist?

Das ist zwar ungefähr so, als würde man Autofahrer auf eine viel befahrene Panzerstraße umleiten, was nie geschehen würde, bei Radfahrern allerdings zum Standard gehört.

So auch wieder bei der letzten Hochwasserschutzübung letztes Wochenende am Rheinauhafen.
Am Schoko-Musem war bis zur Fahrbahn alles gesperrt. Bürgersteig, Radweg.
Ein Weiterkommen nur möglich, wenn man als Fußgänger die rechten Fahrspur der Rheinuferstraße nutzte, um diese Absperrung zu umgehen. Radfahrer sahen sich vor dem gleichen Problem und nutzen wohl oder übel ebenfalls die rechte Fahrspur der Rheinuferstraße, um an diesem Abschnitt weiterzukommen und ihren Weg fortsetzen zu können.
Mal abgesehen von dem Idioten aus BM – sorry, aber das muss einfach mal so drastisch gesagt werden -, der auf dieser Spur auch noch “parkte” und recht gemütlich, von einem Pläuschchen begleitet, seine Mitfahrer Koffer ausladen ließ und es in keiner Weise eilig hatte, die Spur zu räumen.

Die Warnblinkanlage setzt Gesetze außer kraft.

Autofahrern kann man einfach nicht zumuten, dort zu halten, wo es erlaubt ist und störungsfrei geschehen kann. Immerhin hat jedes Auto eine Warnblinkanlage, die in solchen Fällen immer in Betrieb ist, auch wenn der Fahrer sonst eher vergessen zu scheint, dass Blinken als Richtungsanzeige durchaus Sinn macht.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass die eingeschaltete Warnblinkanlage Halteverbote jeglicher Art außer Kraft setz, denn auch Ordnungshüter fahren an solchen Stellen häufig einfach vorbei.

Baustelleneinrichtung in Köln, ein Dauerthema!

Es ist nicht die erste Übung, die dort stattfindet und wie von mir schon mehrfach angemerkt, werden scheinbar grundsätzlich keine Ausweichspuren für Radfahrer ausgewiesen. Auch frühzeitige Hinweise und Umleitungsschilder, wie sie bei unseren Freunden, den Autofahrern Gang und Gäbe sind, sind für Radfahrer unüblich.

Es scheint System dahinter zu stecken. Welches, ist allerdings nicht so leicht erkennbar. Entweder will man

  • Radfahrer so das Fahren mit dem Rad vermiesen.
  • oder aber man geht davon aus, dass Radfahrer zu den intelligenten Verkehrsteilnehmern gehören und ihren Weg finden werden.
  • oder ist es vielleicht der Vorbote für die Umsetzung von: Radfahrer gehören auf die Fahrbahn.
  • oder es ist ein Survivaltraining für den Großstadtdschungel.

Letzteres ist in Köln sicherlich zu empfehlen.

Weitere Spekulation über die Ursachen dilettantischer Absperrungen

Es kann natürlich auch sein, dass die, die Verantwortlich für die Baustelleneinrichtung, einfach keine Ahnung haben.
Dieser Eindruck zwingt sich des Öfteren auf, wenn man mit dem Rad in Köln unterwegs ist und an einer Baustelle, die einen Radweg unterbricht, weder eine Einfädelspur auf die Fahrbahn hat, noch eine Bordsteinabsenkung eingerichtet wurde, die diesen Wechsel ohne Absteigen möglich macht.

Vielleicht sind das aber auch nur Menschen, die man „Fachidioten“ nennt und die nicht über den Tellerrand der eigenen Profession hinausblicken können.

Fakt ist auf jeden Fall, dass sie andere gefährden und es scheinbar niemanden zu interessieren scheint, dass das so ist.