Mit dem heutigen letzten Schultag ist das lange Schuljahr beendet und die Sommerferien beginnen mit dem morgigen Tag.
Heute noch das Zeugnis zeigen und vielleicht noch ein paar Euro bekommen, den Ranzen in die Ecke schmeißen und sechs Wochen lang Schule Schule sein lassen und nichts tun.
Eine schöne Vorstellung, die aber in der Regel nicht so einfach umzusetzen ist, denn Langeweile wird sich breitmachen. Eltern erhalten in der Regel auch nur drei Wochen Urlaub, sodass die Familienferien nicht länger andauern können.
Was tun in der Zeit?
Computer, Playstation, Fernseher, abhängen oder, wie man heute so schön sagt, chillen?
Sicherlich nicht schlecht, aber auf Dauer nicht sehr befriedigend. Die Tagesstruktur, die durch den Schulbesuch vorgegeben worden war, ist nun nicht mehr vorhanden und es besteht durchaus die Gefahr, des sich Verlierens und des Nichtstuns in dieser Zeit. Sicherlich eine gute Sache, denn ein kreativer Geist braucht auch Erholung, um wieder
voll leistungsfähig zu sein. Aber sechs Wochen ist eine lange Zeit und die Erholung und Regeneration setzt nach vierzehn Tagen, danach könnte der Geist schon wieder leicht gefordert werden, denn: „Wer rastet, der rostet!“ sagt nicht umsonst ein altes Sprichwort.
Es muss ja nicht gleich eine feste Tagesstruktur sein, wie sie außerhalb der Ferien vorgegeben ist. Aber ein bisschen Struktur ist gar nicht so schlecht, vermittelt das Gefühl, etwas geleistet zu haben und erleichtert den Wiedereinstieg nach den Ferien enorm.
Wie beim Sport auch ist ein leichtes Training nicht zu verachten, um die erworbenen Fähigkeiten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, um sie dann zum Schuljahresbeginn wieder mühsam hervorholen zu müssen.
Wie kann den so ein Training aussehen?
Meines Erachtens sollte das Ritual des abendlichen Vorlesens nicht nur beibehalten, sondern etwas intensiviert werden. Wann kann man sonst entspannt und ohne Stress diesem Ritual frönen. Gespräche über das Gelesene bieten sich an.
Lesen sollte möglichst täglich zum Standardprogramm gehören. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Comic oder ein Buch handelt. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit, einem kleineren Geschwisterkind vorzulesen, was ganz nebenher und unbemerkt das eigene Vorlesen schult.
Auch das Erzählen des Gelesenen bewirkt eine Umsetzung in die eigene Sprache und schult das Textverständnis.
Rechnen kann man bei vielen Gelegenheiten. Insbesondere kann man, wenn die Langeweile zuschlägt, Einmaleinsreihen aufzusagen und zu üben. Das Mitrechnen an der Kasse, dass zusammenrechnen oder multiplizieren der Zahlen von Autokennzeichen ist einfach und hilft nicht nur die Langeweile zu vertreiben, sondern trägt auch dazu bei, dass Rechnen auch nach den Ferien auf Anhieb flüssig und schnell gelingt.
Gegen Ende der Ferien
Die letzten vierzehn Tage vor dem Ende der Sommerferien sollte schon langsam aber bestimmt damit begonnen werden den Rhythmus wieder einzuüben, der während der Schulzeit so wichtig ist. Regelmäßige Schlafensgehenszeiten und eine ausreichende Schlafmenge, die in bei Grundschülern zwölf Stunden betragen sollte, sind Voraussetzung für Ausgeschlafenheit und Leistungsfähigkeit.
Nun wünsche ich Ihnen, Ihre Familie und auch Ihren Kindern wunderschöne Ferien, in denen Zeit fürs Nichtstun ebenso zur Verfügung steht, wie Zeit für gemeinsame Unternehmungen.
Schöne Ferien!
Vorschlag
Ein Buchvorschlag, der zu Familien passt die nicht verreisen, ist von Ursula Jüngel: Sommerferien in der Stadt
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