So titelte der Kölner Express einen Artikel von Chris Merting (13.11.2009) zur Suche eines neuen Kölner Stadtkämmerers, ein Posten der monatlich mit 8.500 Euro dotiert ist und sicherlich einige Bewerber finden wird.
Werden soll es, so schreibt der Express, der Kölner Grünen Politiker Jörg Frank.
Außer Zweifel steht dabei wohl die Qualifikation von Frank, das Verfahren, das über eine Ausschreibung geregelt wird, scheint dagegen geheimnisumwoben zu sein, denn eine Offenlegung der Bewerberzahl durch die Stadt findet findet nicht statt.
Heute (19.11.2009) erscheint im Kölner Stadt-Anzeiger ein Artikel „Kritik an Aufsichtsratsplänen“ in denen darüber berichtet wird, dass Fritz Schramma, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Köln, in den Aufsichtsrat der Messe gewählt werden soll, dessen Vorsitzender er während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister neun Jahre lang war.
Kritik an der Arbeit der städtischen Aufsichtsräte gibt es schon lange. Insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Einsturz des Stadtarchivs, dem Bau der Messehallen, dem Finanzgebaren der Stadtsparkasse usw..
Der Oberbürgermeister Kandidat, Peter Kurth, hatte gefordert, diese Posten durch externe Sachverständige zu besetzen. Unterstützt wurde diese Forderung von Jürgen Rüttgers, dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Initiative „Köln kann auch anders“ kündigt Proteste und eine Demonstration gegen die Aufsichtsratpläne von Fritz Schramma an.
„Kölner Bürger haben genug von Böcken, die zu Gärtnern gemacht werden!“ Das ist der Tenor für die Proteste der Initiative.
Auf den Seiten der Initiative finden Sie eine Glosse von Frank Überall, die auf WDR 5 unter dem Titel „Wenn Fritz Schramma schon als unabhängiger Experte gilt…“ gesendet wurde, von Mitarbeitern der Initiative abgetippt und zum Nachlesen auf deren Internetseiten zur Verfügung steht.
Schade, dass die Abkehr vom Klüngel scheinbar nur ein Lippenbekenntnis vor der Kommunalwahl war!
Nachtrag vom 20. November 2009, 14:45 Uhr
Nun ist er gewählt, Fritz Schramma!
Extern ist er nicht, denn er war Aufsichtsratsvorsitzernder in der Zeit, in denen es zu einigen Vorkommnissen kam, die die Bürger der Stadt noch teuer zu stehen kommen, denn sie müssen die Folgen des Urteils des Europäischen Gerichtshofes tragen. Folgen, die auf die Zeit unter Schrammas Aufsichtsratsvorsitz zurückzuführen sind. Ob er den nötigen Sachverstand hat, wage ich zu bezweifeln.
Zu dieser Wahl gibt es einen sachlichen Kommentar mit klaren Worten von Helmut Frangenberg mit der Überschrift „Herr Schramma, verzichten Sie!“ auf den Onlineseiten des Kölner Stadt-Anzeigers.
Im Kölner Express liest man dazu: „Schramma erhielt bei der Wahl eine breite Mehrheit der Stimmen. Die meisten Fraktionen hatten sich zuvor darauf geeinigt, die Vorschlagslisten gegenseitig zu unterstützen und es dabei den einzelnen Parteien zu überlassen, wen sie als Kandidaten benennen.“
Das nennt man dann Demokratie? Klüngel, Klüngel der übelsten Art, trifft hier wohl mehr.
Umfrage des Kölner Stadt-Anzeigers: Sitzt Schramma im Messe-Aufsichtsrat richtig?