Facebook kennt jeder und kaum jemand ist dort nicht Mitglied.
Ich gebe zu, auch ich war dort einmal registriert, habe das Netzwerk aber wieder verlassen. Zu viele negative Nachrichten über den Umgang mit den User-Daten.
Heute wurde bekannt, dass die Firma Cambridge Analytica aus England 50 Millionen User-Daten abgegriffen, analysiert und versucht hat, mit diesen Daten den Wahlkampf in den USAzu beeinflussen.
Wie kommt eine solche Firma an diese Daten. Ganz einfach, man hat eine App programmiert und von Usern, die sie genutzt haben, wurden nicht nur alle möglichen Daten erfasst, sondern auch die von deren Freunden. Die User haben dem nicht zugestimmt, sie waren unwissend.
Facebook und Datensicherheit = Fehlanzeige! Share on XGenau aber das ist es, was Facebook schon lange nachgesagt wird. Die Daten sind nicht sicher und können, wie in diesem Fall, abgesaugt und für eigene Zwecke genutzt werden.
Inzwischen weiß man, dass mit der Auswertung weniger Likes ein Persönlichkeitsprofil des Likenden erstellt werden kann. Je mehr Likes, umso genauer das Persönlichkeitsprofil. Dies betrifft die sexuelle Ausrichtung und Vorlieben, die politische Präferenzen, bevorzugte Mode, Hard- und Software und, das behaupte ich nun einfach mal, die Manipulationsmöglichkeit und vielleicht auch den IQ des Menschen, dessen Daten man abgezogen hat.
Gezielte Werbung ist derzeit eines der kleineren Übel, die aus solchem Datenabzug erwachsen können. Geht es an die planvolle Manipulation bei Wahlen, so hat das Auswirkungen auf das Ergebnis und auf die Demokratie, in der wir im Moment leben.
Daten sind die Grundlage für Manipulation! Share on XLägen hier nicht unermessliche Chancen, so man die Daten in die Finger bekommt, wären Firmen nicht so sehr interessiert an ihnen.
Wie leichtfertig wir allerdings mit unseren Daten umgehen, kann man täglich bei Einkauf beobachten, wo die Frage nach der Paybackkarte zum Standard gehört und sich immer häufiger erübrigt, weil der Kunde diese schon bereitwillig der Kassiererin entgegenhält.
Dass die so gesammelten Daten ein Bild des Käufers ergeben, sollte jedem Menschen klar sein. Solange sie »nur« für gezielte Werbung genutzt werden, ist es das Problem des Einzelnen.
Gelangen Daten über den monatlichen Alkoholkonsum auf diese Weise an die Krankenkasse oder den Arbeitgeber, hat das mit größter Wahrscheinlichkeit andere Konsequenzen. Darüber sollte sich jeder, der eine solche Karte nutzt, im Klaren sein.
Ander sieht es aus, wenn man Teil eines Netzwerks ist und ein User nimmt an einer Befragung mittels einer App teil und alle Daten seiner Freunde werden ebenfalls abgesaugt, geklaut, analysiert und angewandt. Das ist so geschehen und ich komme wieder zum Anfangsthema, bei Facebook passiert.
Kein Nachfragen von Facebook bei der Firma; keine Maßnahmen, die ein einen solchen Datenmissbrauch verhindern. Wo bleibt hier nur die Verantwortung von Herrn Zuckerberg? Da er selber sein Datennutzer ist, wird sein Interesse hier nicht groß sein, weil seine Plattform dadurch keinen Nachteil hat. Who cares?
Digitalisierung ohne Medienkompetenz bei den Nutzern öffnet Manipulatoren Tür und Tor! Share on XDigitalisierung ist das Schlagwort unserer Politiker aller Parteien, die sich gerade wieder einmal zur GroKo zusammengefunden haben.
Digitalisierung und sie meinen damit schnelles Internet. Schön ist das, das schnelle Internet. Ich selbst hänge an einer 120 MBit-Leitung und überlege, ob ich nicht auf 400 MBit umsteige, weil es ein bisschen schneller ist. Die Daten rauschen schneller durch, als man den mitlaufenden Zähler beobachten kann. Ohne Frage eine der Grundvoraussetzungen für sinnvolle und auch lustbetonte Nutzung.
Nicht nur beim Ottonormalverbraucher, sondern bei jedem Menschen. Medienkompetenz bedeutet, dass man verantwortungsvoll mit seinen Daten umgeht und vor allen Dingen mit den Daten anderer.
Das gilt für jeden von uns, der Zugriff auf unsere Daten hat und sind es »nebensächliche«.
Unsere Medien stehen auch in der Verantwortung, habe das aber noch nicht erkannt! Share on XDas gilt für Plattformbetreiber und Plattformnutzer, die aufgrund ihrer Reputation von vielen Usern besucht werden. Dazu zählen meines Erachtens unsere TV-Sender, die Scharen von Zuschauern zu Facebook locken, um dort über das Programm zu diskutieren, Neuigkeiten zu verbreiten oder was weiß ich. Wie stehen diese tatsächlich zu dem aktuellen Datendiebstahl. Immerhin nutzen sie diese Plattform intensiv, bieten vielleicht sogar eigene Apps an. So spielen sie persönliche Daten unseriösen Firmen zu.
Parallel zur einer möglichen fortschreitenden Digitalisierung sollte sich die Medienkompetenz in unserem Land etwas rasanter entwickeln.
Medienkompetenz muss fest in unseren Schulen verankert sein. Share on XLehrer müssen sie besitzen und unterrichten.
Coden, das Programmieren, muss man nicht können. Zum Autofahren muss man auch nicht den Motor zerlegen und wieder zusammenbauen können. Wissen muss man nicht einmal wissen, wie er funktioniert. Erlernen und beherrschen muss man die Bedienung, um sicher Autofahren zu können.
Trotzdem empfehle ich, das Programmieren zu versuchen und in der Schule anzubieten. Stichwort: weiterführenden Schulen. Programmieren wirkt sich positiv auf das mathematische Verständnis aus.
Schützen Sie Ihre Daten und vergessen Sie die persönliche Medienkompetenz nicht!
Weitere Infos zu diesem Thema in der Presse:
Facebook-Daten im US-WahlkampfUnbemerkt ausgespäht
iPhone: Facebook-Messenger macht Jagd auf Kontakte
Facebook versetzt offenbar seinen Sicherheitschef
MANIPULATIONS-ALGORITHMEN Cambridge Analytica ist nicht die größte Gefahr
Datenmissbrauch bei Facebook: EU-Parlament fordert Erklärung von Zuckerberg
Cambridge AnalyticaFacebook sieht sich im Datenskandal als Opfer
Fall Cambridge AnalyticaDer eigentliche Skandal liegt im System Facebook