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Bildung ist nicht kostenlos!

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Die Augsburger Allgemeine berichtet unter der Schlagzeile „AUSTRALIEN Schüler fordert Schadenersatz für schlechte Bildung“ über einen Schüler, der seine fehlende Bildung bemängelt, weil er im Alter von fünfzehn Jahren noch nicht richtig lesen und schreiben kann. Er stützt das darauf, dass der Staat ihm eine „Weltklassebildung“ versprochen habe er aber in der Schule immer nur diskriminiert worden sei.

Außerdem leide er an „schweren  Sprachstörung, einem Aufmerksamkeitsdefizit, Angstzuständen und  einer allgemeinen Lernstörung. Für eine Sonderschule sei er aber zu intelligent.“

Im Grunde kann hier die fehlende individuelle eine mögliche Ursache für das Versagen sein. Nun kenne ich mich im australischen Schulsystem gar nicht aus, sodass ich dies nur aus meiner Sichtweise interpretieren und beurteilen kann.

Jeder kennt die Schulkarrieren, in denen intelligente Schüler erst einmal scheitern, aber, wenn sie anschließend eine Chance bekommen, ihren Weg gehen. Das ist sicherlich gut so, aber ein Weg ohne Schmach und einer solchen Diskriminierung ist sicherlich einfacher, wünschenswert und in den meisten Fällen auch die Regel.

Das Zauberwort ist hier sicherlich zum einen „Individuelle Förderung“.

Hier ist es möglich, Schüler in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen, zu fördern und zu fordern. Hier sind wir in Deutschland gewiss auf dem richtigen Weg, obwohl die Entwicklung noch Jahrzehnte dauern wird und noch viele Schalter in vielen Köpfen umgelegt werden müssen.

Zum anderen ist es sicherlich so, dass Bildung keine Bringschuld ist, sondern eigentlich eine Holschuld. Keine Bringschuld, weil Bildung ohne das Zutun des Einzelnen gar nicht möglich ist. Holschuld, weil ich nicht nur das Recht auf Bildung habe, sondern sich daraus sicherlich auch die Pflicht ableitet, für die eigene Bildung zu arbeiten.

Für die eigene Bildung zu arbeiten, auch wenn es mühsam ist, denn Bildung ist nicht kostenlos, sie kostet viele, viele Anstrengungen.

„Was nichts kostet, das ist nichts wert!“ sagt ein altes Sprichwort.

Diese Weisheit hat sich meines Erachtens als wahr erwiesen.

Das ist ein Grund, warum ich den augenblicklichen politischen Tendenzen, alles muss im Bildungsbereich kostenlos sein, sehr skeptisch gegenüber stehe.

Wenn sich nun in den Köpfen hier auch der Gedanke festsetzt, dass Bildung nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht ist, so haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

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Augsburger Allgemeine „AUSTRALIEN Schüler fordert Schadenersatz für schlechte Bildung