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Bildung als Schlüsselqualifikation???

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Bildung als Schlüsselqualifikation gilt heute mehr denn je, so hört man es zumindest von allen Seiten, und Politiker hört man dies besonders gerne sagen.
Eine sich schnell verändernde Welt; immer schnellere Verdopplung des Weltwissens und nicht zuletzt immer höhere Anforderungen an den Menschen durch technische Neuerungen. Eine sich verändernde Arbeitswelt, in der immer mehr Arbeit von Maschinen übernommen wird und immer weniger Arbeit für den Menschen übrig bleibt.
Als Erstes fallen die durchs Sieb, deren Qualifikation gering ist und die es versäumt haben, neben dem Beruf ihre weitere Qualifikation voranzutreiben.
Als Nächstes, und das wird immer schneller der Fall sein, fallen die durchs Sieb, die im Wettlauf um Qualifikation nicht (mehr) mithalten können.
Schon jetzt ist ein Trend zu erkennen, der Jugendliche direkt durchs Sieb fallen lässt, obwohl sie gut ausgebildet und qualifiziert sind.
Ja, sie dürfen kurze Zeit arbeiten, um ihre Qualifikation zu erweitern, zu festigen oder mit praktischen Erfahrungen zu untermauern.
Häufig geschieht dies aber in Praktika, in denen diese jungen Menschen ihre Arbeitskraft kostenlos zu Markte tragen und häufig, so man sie lässt, abends in der Kneipe nebenan kellnern, um ihren Lebensunterhalt sichern zu können, wenn dies von Mama und Papa nicht mehr geleistet werden kann.

Bildung ist eine Schlüsselqualifikation?

Bildung ist, und so stellt sich mir das seit Jahren dar und entspricht meinen Erfahrungen, nicht preiswert, hat wenig mit Schule zu tun und schon gar nichts mit den markigen Sprüchen von Politikerinnen und Politikern.

Auch in der jetzigen Situation, in der die Erkenntnis „Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft“ sich scheinbar durchgesetzt zu haben scheint, finden in Berlin Demonstration gegen die geplanten Bildungskürzungen für das kommende Jahr statt.
Sicherlich ist Geld nicht allein verantwortlich für Bildung; persönliche Leistungsbereitschaft, gute Voraussetzungen und individuelle Förderung gehören sicherlich ebenso dazu. Grundlage sind aber finanzielle Mittel, die diese Ausstattung zur Verfügung stellen und nicht ständig irgendwelchen Kürzungen unterworfen werden.

Vielerorts werden pädagogisch sinnvolle Dinge umfunktioniert in Sparmaßnahmen. Wer hier des Öfteren liest, weiß, dass ich ein Verfechter des altersgemischten Unterrichts bin. Wird dieser altersgemischte Unterricht allerdings eingeführt, um Personalkosten zu sparen, so ist dies sicherlich keine pädagogische Maßnahme mehr.

Inklusion ist ebenfalls ein Stichwort, bei dem Sparmaßnahmen durchaus vordergründig nicht als Ziel dargestellt werden, hintergründig aber genau dieses Ziel verfolgen.

Wir als Eltern haben für die Bildung unserer Kinder auf viele Dinge verzichtet – gerne verzichtet, und verzichten auch weiterhin, bis die Ausbildung abgeschlossen ist.
Wir als Eltern sind bei diesen Bemühungen allerdings nie unterstützt worden! Weder beim Auslandsschuljahr, noch bei den laufenden Zuschüssen und Finanzierungen, die wir unseren Kinder Gott sei Dank gewähren konnten.

Was empfehle ich nun meinen Kindern, wenn sie die Ausbildung abgeschlossen haben?
Ich empfehle ihnen, dort hinzugehen, wo sie willkommen sind und unterstützt werden, in dem, was sie tun. Dorthin, wo Bildung ernst genommen wird und wichtig ist, denn vielleicht haben meine Kinder auch einmal Kinder.