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Auf Schatzsuche – nicht nur einen gefunden!

Posted in Braderuper Heide, GeoCaching, Sylt, and Unterwegs

Heidelandschaft mit Baum
Braderuper Heide

 Als wir im Frühjahr Sylt besuchten, hatte der Sturm ordentliche Schäden an den Dünen verursacht. Einige sind zum großen Teil im Meer verschwunden. Die Abrisskanten zeichneten sich scharf ab. Selbst für einen Nichtinsulaner, wie ich es bin, war die Macht des Sturms zu erahnen und ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Das, obwohl ich die »richtigen« Schäden noch nicht gesehen hatten, denn ich war »nur« am Morsumer Kliff und in der Braderuper Heide am Wattenmeer.

 Als wir gestern dort entlang gingen, Ziel war ein GeoCache, den wir ausgesucht hatten, war von diesen verherenden Zerstörungen wenig zu sehen. Die meisten waren beseitigt und aufgeforstete Seegrasplantagen angelegt und stabilisierten den Dünensand.

 GeoCaching betreibe ich seit ein paar Jahren in unterschiedlicher Intensität. Meist, wenn ich an irgendeinem Ort bin, den ich noch nicht oder nicht alles kenne. GeoCaching-User suchen häufig die schönsten Stellen für ihren Cache aus. Diese stehen in

Heidelandschaft
Heidelandschaft

der Regel in keinem Reiseführer und bieten auf jeden Fall meist etwas Besonderes.
Das Gebiet, in dem dieser Cache liegt, kannte ich zwar, aber es war ein sogenannter Earth-Cache, der auf die außergewöhnlichen Eigenschaften dieses Gebietes verweist.

 Wir starteten wieder von Munkmarsch und gingen am Munkmarscher Hafen vorbei Richtung Braderuper Heide. Heute beherbergt – sagt man das so bei Schiffen? – der Munkmarscher Hafen Privatboote und Yachten. Gegenüber befindet sich ein Nobel-Hotel. Das passt gut zusammen.

 Da Flut fast ihren Höchststand erreicht hatte, als wir am Strand ankamen, konnten wir nicht in Wassernähe gehen und entschlossen uns, den Dünenweg zu nehmen. Dieser ist gut ausgebaut. Holzstufenkonstruktionen helfen beim Auf- Und Abstieg, Bänke auf den Dünengipfeln laden zum Ausruhen ein. Die erhobene Position, von der man Vertrautes betrachtet, verändert die Sichtweise und man entdeckt Neues. Das Wetter war gut, aber der Wind noch recht stark und kühl.

 

Wildgänse am Himmel
Wildgänse

Die Braderuper Heide ist ein großes Naturschutzgebiet. Hügelige Heidelandschaft, Häuser unter Reet am Rand, der Leuchtturm von Kampen, den man sehen kann und die fast unendliche Weite, wenn man übers Wattenmeer schaut. Fast unendlich, weil man am Horizont Dänemark erahnen kann. Auch die Masten der Windkrafträder, die zur Energiegewinnung aufgestellt sind, erkennt man aufgrund ihrer Masse recht gut.

 Möwen fliegen schreiend durch die Luft. Es sind überaus laute Tiere. Wildgänse rasten auf den Wiesen im Naturschutzgebiet, kleine Eidechsen huschen über den Weg und ab und zu kommt eine Reitegruppe vorbeigeritten. Meist nah am Wasser. Allerdings regelt der Anführer das Tempo. Ich weiß nicht, ob mir das Spaß machen würde. Die meiste Zeit ist Schritt angesagt, mitunter Trapp und das, was ich am liebsten reite, Galopp, ist die Ausnahme. Werde mich demnächst erkundigen, ob man auch alleine mit dem Pferd ausreiten darf.

 Nach sechs Kilometer hatten wir den Cache gefunden und einiges über die Entstehung des Wattenmeeres und die Braderuper Heide gelernt.

 

Wildgänse
Wildgänse

Ein so langer Weg macht hungrig und welch ein Zufall, dass es zur Kupferkanne (ein sogenanntes In-Café auf Sylt) nur noch ein paar Meter waren.

 Zwei heiße Kakao, zwei Stückchen Kuchen, davon eines mit Sahne, 20 Euro inklusive Trinkgeld. Daran merkt man, dass man auf Sylt ist. Als Ausnahme allerdings durchaus zu vertreten, denn der Kuchen war lecker und der Kakao der Beste, den ich in letzter Zeit getrunken hatte. H-Milch-Kakao mag ich absolut nicht.

 Die Sonne schien noch, als wir uns auf den Rückweg machten. Sie tauchte die Braderuper Heide in ein warmes Licht, das Konturen durch Licht und Schatten hervortreten lies, beleuchtete Abschnitte, Pflanzen und Meer und malte Bekanntes neu. Ein lohnenswerter Spaziergang, bei dem die Schönheit der Natur wirkungsvoll durch das sich schnell verändernde und schwächer werdende Sonnenlicht minütlich in Szene gesetzt wurde und sie veränderte. Trotz fallender Temperaturen blieben wir öfter stehen, um diese Bilder in uns aufzusaugen.

 Als wir zurückkamen, war es im Munkmarscher Hafen still. Keine Aktivitäten mehr. Im Hotel waren die ersten Lichter

eingeschaltet. Ein Mann saß noch ober auf einem riesigen Balkon. Uns fröstelte und wir waren froh, als wir wieder in unserer Ferienwohnung angekommen waren.

Strand
Strand

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